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Blick auf Salzbrug. Foto: Hufner
100 Jahre Salzburger Festspiele im Zeichen von Corona. Foto: Hufner
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Salzburgs Festspiel-Chefin will keine Tagespolitik auf der Bühne

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Salzburg - Die langjährige Präsidentin der Salzburger Festspiele, Helga Rabl-Stadler, mag keine allzu aktuellen Anspielungen auf der Bühne. «Tagespolitik hat bei einem internationalen Festspiel nichts zu suchen», sagte die 70-Jährige, die laut Vertrag noch bis 2020 im Amt ist, der «Süddeutschen Zeitung». «Lösungsmöglichkeiten für die Probleme unserer Zeit können wir nicht anbieten.

Billige parteipolitische Statements wollen wir nicht abgeben. Aber mithilfe der Kunst in einer Zeit der vorschnellen Antworten zu Fragen anregen, das können wir ziemlich gut.»

Sie persönlich habe sich bei Amtsantritt 1995 geschworen, als Festspielpräsidentin keine politischen Stellungnahmen abzugeben und sich daran gehalten, sagte Rabl-Stadler, die früher Parlamentsabgeordnete der konservativen ÖVP, aber auch Zeitungskolumnistin war.

Rabl-Stadler betonte: «Natürlich kann Salzburg auch kein Wallfahrtsort, keine bloße Stätte der erbaulichen Kunst mehr sein, wie sich das Max Reinhardt in den Wirren des Ersten Weltkriegs erträumte. Wir wollen durch die richtigen Fragen Position beziehen. Letztes Jahr haben wir mit Mozarts «La clemenza di Tito» bewiesen, dass man zur Flüchtlingsproblematik, zum Fremdsein etwas sagen kann, ohne dass man platt moralisch den Zeigefinger hebt.»

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