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Stuttgarter Ballettchef Anderson will auch im Ruhestand arbeiten. Foto: Hufner
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Stuttgarter Ballettchef Anderson will auch im Ruhestand arbeiten

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Stuttgart - Auch nach seinem Abschied als Intendant des Stuttgarter Balletts will Reid Anderson (69) der Welt des Tanzes treu bleiben. «Im Grunde bin ich schon fast ausgebucht für die nächste Spielzeit. Ich werde an anderen Häusern das Coaching übernehmen bei John-Cranko-Stücken», sagte Anderson der Deutschen Presse-Agentur in Stuttgart.

Der britische Choreograph Cranko (1927-1973) hatte das Stuttgarter Ballett einst zu Weltruhm geführt. An diesem Sonntag (22. Juli) verabschiedet sich die international gefeierte Compagnie mit einer Gala von Anderson, der in Stuttgart wohnen bleibt.

Seinem Abschied als Intendant sieht Anderson mit Erleichterung entgegen. Trotzdem sorgt er sich um die Zukunft des Balletts, weil das Opernhaus als Stammbühne dringend sanierungsbedürftig ist. «Wir brauchen eine angemessene Interimsspielstätte in guter Lage, wo die Tänzer tanzen können, wo das Publikum hingehen will», sagte er. Anderson bedauerte, dass es in der baden-württembergischen Landeshauptstadt bei der Suche nach einem Ausweichspielort keine Bewegung gebe.

«Ohne das ist die Compagnie aufgeschmissen», sagte er. Die Tänzer könnten schließlich auch an andere Häuser wechseln. «Und wenn sie nicht sehr viel tanzen können und kein Publikum haben, das applaudiert, dann sind sie weg - wie Schmetterlinge», sagte Anderson. Daher brauche es auch während der Sanierung einen gute Bühne. «Wir können nicht nur auf Tournee gehen, weil wir dann hier irgendwann kein Publikum mehr haben. Und wenn es kein Publikum gibt, dann gibt es irgendwann keine Tänzer mehr. Deswegen habe ich ein bisschen Angst.»

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