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Theater machen mobil gegen Sparpläne der Landesregierung [update, 11.11.]

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Hannover - Unter dem Motto #rettedeintheater wollen am heutigen Mittwoch Hunderte Kulturschaffende in Hannover gegen Sparpläne der Landesregierung protestieren. Die Demonstranten ziehen vom Opernplatz bis zum Landtag, auf der Strecke sind auch Musik- und Tanz-Einlagen geplant.

Der Protest richtet sich gegen den Plan, die anstehenden Tariferhöhungen im Öffentlichen Dienst am Staatstheater Hannover und an kommunalen Bühnen nicht zu übernehmen. Auch bei den freien Theatern soll die Förderung der Spielstätten nicht verstetigt werden.

Die Organisatoren, darunter Gewerkschaften, erwarten über 1000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus ganz Niedersachsen und darüber hinaus. Zu den Rednerinnen und Rednern bei der Kundgebung vor dem Landtag zählt auch Schauspielerin Corinna Harfouch. Die 67-jährige freie Künstlerin stand im Schauspiel Hannover unter anderem als «Orlando» nach dem Roman von Virginia Woolf auf der Bühne.

Über den Haushaltsplanentwurf für 2022/23 soll im Dezember im Landtag in Hannover entschieden werden. Bereits seit einem Monat laufen in vielen niedersächsischen Theatern Protestaktionen nach Vorstellungen.

 

[update, 11.11.]

Theaterbeschäftigte protestieren gegen Sparpläne des Landes

Hannover (dpa) - Hunderte Kulturschaffende haben in Hannover unter dem Motto #rettedeintheater gegen Sparpläne der niedersächsischen Landesregierung protestiert. Der aktuelle Haushaltsplan-Entwurf sehe für die kommenden Jahre erhebliche Einbußen in Millionenhöhe für die niedersächsische Theaterlandschaft vor, erklärten die Organisatoren der Proteste. So sollen unter anderem die anstehenden Tariferhöhungen im öffentlichen Dienst nicht übernommen werden. Kulturminister Björn Thümler (CDU) sagte dagegen am Mittwoch: «Wir haben keine Kürzungen.» Die Staatstheater zum Beispiel hätten in erheblichem Maße von Kurzarbeit profitiert und dadurch Überschüsse erwirtschaftet.

Über den Haushaltsplanentwurf für 2022/23 soll im Dezember im Landtag in Hannover entschieden werden. Spielraum für Zugeständnisse an die Theater sieht Niedersachsens Finanzminister Reinhold Hilbers nicht. Der CDU-Politiker sagte, dass sich aufgrund der pandemiebedingten Mindereinnahmen alle Bereiche auf «engere Verhältnisse» einstellen müssten - nicht nur die Kultur. Der Anteil des Haushaltes des Ministeriums für Wissenschaft und Kultur am Gesamthaushalt sei von 10,9 Prozent (2016) auf 10,2 Prozent (2021) gesunken, kritisierte die Grünen-Fraktion. Auch die FDP-Fraktion unterstützt die Proteste.

Nach Polizeiangaben nahmen etwa 1100 Menschen an der Demonstration teil. Einige trugen Kostüme, es gab auch Musik-Beiträge. Bereits seit einem Monat laufen in vielen niedersächsischen Theatern Protestaktionen nach Vorstellungen. Nach Angaben der Organisationen - darunter mehrere Gewerkschaften - stehen die Kultur-Etats an verschiedenen Orten in Deutschland unter Druck.

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