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Vier neue Leiter für Berliner Festspiele - Bert Noglik übernimmt Leitung des JazzFest Berlin

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Berlin - Der künftige Intendant der Berliner Festspiele, Thomas Oberender, hat bei der Sitzung des Aufsichtsrates am Montagabend sein neues künstlerisches Team vorgestellt. Die Leitung des Theatertreffens übernimmt Yvonne Büdenhölzer, bisher Leiterin des Stückemarktes. Die «Spielzeit Europa» wird die belgische Festivalkuratorin Frie Leysen und ab 2013 Matthias von Hartz vom Internationalen Sommerfestival Hamburg verantworten. Die künstlerische Leitung für das JazzFest übernimmt der freie Autor und Jazzjournalist Bert Noglik.

Die MaerzMusik wird weiterhin von Matthias Osterwold und das musikfest berlin von Winrich Hopp kuratiert. Christina Schulz bleibt die Leiterin der drei Jugendfestivals unter dem Dach der Berliner Festspiele.Gereon Sievernich wurde in seiner Funktion als Direktor des Martin-Gropius-Baus bestätigt.Intendant Oberender und sein künstlerisches Team beginnen ihre Arbeit am 1. Januar 2012.

Unter dem organisatorischen Dach der Berliner Festspiele sind verschiedene eigenständige, gedanklich eng verbundene Festivals versammelt. Die Berliner Festspiele sind ein Geschäftsbereich der Kulturveranstaltungen des Bundes in Berlin.Seit 2001 ist Joachim Sartorius Intendant der Festspiele.


Yvonne Büdenhölzer
 1977 in der Nähe von Köln geboren, studierte Yvonne Büdenhölzer Germanistik und Pädagogik an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn. Parallel zum Studium arbeitete sie als Regie- und Dramaturgieassistentin an verschiedenen Theatern und in der Freien Szene sowie bei der Theaterbiennale Neue Stücke aus Europa in Bonn und Wiesbaden. Seit 2005 ist Yvonne Büdenhölzer Mitglied des Theatertreffen-Teams und Künstlerische Leiterin des Stückemarkts beim Theatertreffen der Berliner Festspiele.
Im Oktober 2009 initiierte und konzipierte sie zusammen mit Iris Laufenberg das Symposium Schleudergang – Zur Zukunft der zeitgenössischen Dramatik im Haus der Berliner Festspiele.
In der Spielzeit 2009/10 war sie Künstlerische Leiterin (gemeinsam mit Tankred Dorst und Manfred Beilharz) und Festivalmanagerin der Theaterbiennale Neue Stücke aus Europa des Hessischen Staatstheater Wiesbaden in Kooperation mit dem Staatstheater Mainz. An der Freien Universität Berlin unterrichtet sie seit 2005 als Lehrbeauftragte im Studiengang der Angewandten Literaturwissenschaft.
 
 
Frie Leysen
Frie Leysen gilt als eine der erfahrensten Persönlichkeiten der internationalen Theaterszene. Zu einem Zeitpunkt, als sich in Belgien der Dauerkonflikt zwischen Flamen und Wallonen zuspitzte, arbeitete sie konsequent und erfolgreich mit den Mitteln der Kunst für Integration und Verständigung. 1992 gründete sie in Brüssel das multidisziplinäre KunstenFESTIVALdesArts, das sie über zehn Jahre erfolgreich leitete und zu einem der einflussreichsten internationalen Festivals Europas entwickelte. In den letzten Jahren konzentrierten sich Frie Leysens Kulturrecherchen vor allem auf den arabischen Raum, wo sie das internationale Arbeitsfestival Meeting Point 5 kuratierte, das Künstler aus den Bereichen Theater, Tanz, Bildende Kunst, Film, Video und Musik präsentierte. 2010 gestaltete sie als Programmdirektorin das Festival „Theater der Welt“ in Mühlheim und Essen.
 
 
Matthias von Hartz
Matthias von Hartz, geb 1970 in Augsburg, studierte Ökonomie an der London School of Economics and Political Science und Regie am Institut für Theater, Musiktheater und Film der Universität Hamburg. Während des Studiums arbeitete er als freier Autor für pixelpark, die taz, 3sat, aspekte und das jetzt-Magazin der Süddeutschen Zeitung. Seine Diplominszenierung „Autoreverse 2.1“ war im Jahr 1998 zum Regie-Wettbewerb der Wiener Festwochen eingeladen. Es folgten Inszenierungen an internationalen Koproduktionsstätten und Festivals, am Staatsschauspiel Dresden, Schauspiel Leipzig, Bayrischen Staatsschauspiel München und zuletzt am Deutschen Schauspielhaus Hamburg.
 Ab 2003 entwickelte er für das Schauspielhaus Hamburg das Format „go create resistance“, in dem Künstler und Wissenschaftler gemeinsam über drei Jahre zu Fragestellungen der Globalisierung interdisziplinäre Projekte entwickelten. Er kuratierte politisch-künstlerische Reihen für große Museen, Festivals und Theater, unter anderem im museumkunstpalast Düsseldorf, am schauspielfrankfurt, bei der Ruhrtriennale und am Schauspielhaus Zürich. Zusammen mit Tom Stromberg wurde er 2006 als Künstlerischer Leiter des biennal stattfindenden Festivals Impulse in NRW ernannt. Matthias von Hartz ist im Theater-Beirat des Goethe-Instituts und leitet seit 2008 das Internationale Sommerfestival Hamburg auf Kampnagel.
 
Bert Noglik
Bert Noglik, geboren 1948 in Leipzig, ist freier Autor mit dem Themenschwerpunkt Jazz und improvisierte Musik. Nach dem Studium der Kulturwissenschaft an der Leipziger Universität, (1974 Promotion zum Dr. phil.), arbeitete er für Printmedien (u. a. für das „Jazz Podium“), veröffentlichte mehrere Bücher, u. a. „Jazz im Gespräch“, „Jazzwerkstatt International“, „Klangspuren – Wege improvisierter Musik“ und verfasste zahlreiche Beiträge für Symposien und Fachpublikationen.
Er konzipierte und leitete Veranstaltungsreihen, Jazzfestivals und musikalisch-szenische Projekte, u. a. „Survival Songs“ mit David Moss, „Jazz Japan“, „Cape Town Traveller“, „Tribute To Bach“ sowie „Bach Now“ mit Joachim Kühn und dem Leipziger Thomanerchor. Von 1992 bis 2007 war er künstlerischer Leiter der Leipziger Jazztage, von 1999 bis 2007 verantwortlich für die Reihe „Musik-Zeit“. Seit 1992 betreut er das bundesweite Jazznachwuchs-Festival in Leipzig, seit 1999 ist er inhaltlich für die Reihe „Bach – Reflections in Jazz“ im Rahmen des Leipziger Bachfestes verantwortlich. Bert Noglik arbeitet kontinuierlich für ARD-Rundfunkanstalten und den Deutschlandfunk, Jazzsendungen und Features (u. a. zu Ernst Jandl und Friederike Mayröcker). Seit 2009 kuratiert er das Festivals „Sounds No Walls – Friends & Neighbours in Jazz“ in Berlin, „Jazz from Poland“ (2009), „South African Jazz Connections“ (2010), „Jazz & Jewish Culture“ (2011).
Für seine Aktivitäten im Rahmen des deutsch-polnischen Kulturaustauschs wurde er mit dem Verdienstkreuz der Republik Polen ausgezeichnet.
 

 

 

 

 

 

 

 

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