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Wangs Anwältin will Stadtratsmitglieder als Zeugen hören

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Würzburg (ddp). Der von der Stadt Würzburg fristlos entlassene Generalmusikdirektor (GMD) Jin Wang und seine Anwälte gehen optimistisch in die juristische Auseinandersetzung mit dem Arbeitgeber. «Jin Wang wird in Würzburg wieder dirigieren», sagte seine arbeitsrechtliche Vertreterin, Rechtsanwältin Elke Hambrecht, am Donnerstag in Würzburg.

   Wang will vor dem zuständigen Bezirks-Bühnenschiedsgericht in München gegen seine Kündigung klagen. In der Beweisaufnahme will Hambrecht auch sämtliche Mitglieder des Würzburger Stadtrats befragen, die vor zwei Wochen in nicht-öffentlicher Sitzung zunächst die sofortige Beurlaubung und ein Hausverbot für den 48-jährigen Dirigenten beschlossen hatten. Gleichzeitig forderte die Anwältin den Stadtrat auf, «dafür zu sorgen, dass die Sache nicht weiter eskaliert».

   Den Würzburger Oberbürgermeister Georg Rosenthal (SPD), der am vergangenen Freitag die fristlose Kündigung gegen Wang ausgesprochen hatte, bezeichnete Hambrecht als befangen. Rosenthal solle daher die weiteren Entscheidungen dem unterfränkischen Regierungspräsidenten Paul Beinhofer überlassen, forderte Hambrecht. Sie drohte Schadenersatzforderungen an, falls die Stadt nicht bis Freitag die Gründe für die fristlose Kündigung mitteile. Stadtsprecher Christian Weiß sagte auf ddp-Anfrage lediglich: «Wir geben in dieser Sache keine Kommentare mehr ab.»

   Hintergrund der Würzburger Kultur-Affäre sind Auseinandersetzungen zwischen dem Philharmonischen Orchester des Mainfranken-Theaters und seinem Dirigenten. Die Orchester-Mitglieder hatten sich kürzlich fast einstimmig gegen eine Verlängerung von Wangs Vertrag ausgesprochen.
 

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