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Zum Deutschen Musikschultag ein Fest der Neusser Schüler

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Jeder, der einmal Schülerin oder Schüler an einer Musikschule war, weiß, dass neben dem regelmäßigen Üben und dem Besuch der Unterrichtsstunden noch ein weiterer Punkt fester Bestandteil einer "Musikschulkarriere" ist: Die Teilnahme an den Konzerten der Musikschule.

Nicht selten begegnen Musikschüler diesem Termin mit einem durchaus mulmigen Gefühl im Magen - dafür mag es verschiedene Gründe geben.
Zum einen die nicht selten recht steife Inszenierung derartiger Veranstaltungen, zum anderen die Angst, im Vergleich mit den anderen Teilnehmern schlecht dazustehen. Zum bundesweiten Musikschultag hatte sich die Neusser Musikschule ein ganz besonderes Konzept ausgedacht, um derartige Ängste bei den Teilnehmern gar nicht erst aufkommen zu lassen, und um die Musikschule dem Publikum auf eine frische, ungewohnte Weise vorzustellen. So wählte man hierzu den Weg, die Konzerte an zwei Orten gleichzeitig stattfinden zu lassen: Sowohl im Clemens-Sels-Museum als auch im Kulturkeller der Stadt Neuss wurde musiziert.

Das Hauptaugenmerk jedoch, so Helene Wimmer, Fachleiterin des Streicherbereichs an der Neusser Musikschule, war bei der Vorbereitung auf die Musikauswahl gelegt worden. "Wir haben ein Musikprogramm zusammengestellt, das vor allem etwas leichtere, für solche Konzerte eher ungewöhnlichere Stücke beinhaltet." Und so gab es beispielsweise bei dem Konzertprogramm für Streicher unter dem Motto "Strings for fun" lateinamerikanische Folklore, Blues, rockige Klänge und einen leidenschaftlichen Tango zu hören - in der Tat einmal etwas anderes. Auch die anderen Programme hoben sich wohltuend von dem normalen Einerlei ab.

Auch bei den Konzerten im Kulturkeller unter dem Titel "Alte Meister, Neue Meister" herrschte große Abwechslung. Da folgte auf den bekannten türkischen Marsch von Mozart, die avantgardistisch angehauchte "Berühmte Arie" von Ernst Paudert für Posaune und Klavier. Und auch Klänge von Hardrock- und Metalbands wie "Kyuss", "Metallica" oder "Iron Maiden" waren im Kulturkeller zu hören - folgerichtig hieß das entsprechende Konzertprogramm "Musik unter Strom". Im Vordergrund stand dabei, so Helene Wimmer, vor allem der Spaß: "Die Schülerinnen und Schüler haben mit sehr viel Engagement mitgearbeitet."

Seit den Osterferien haben die einzelnen Gruppen die Stücke für die Programme eingeübt. Sicherlich erhoffen sich die Organisatoren auch, neues Interesse an der Musikschule zu wecken. Das originelle Programm war da bestimmt ein Schritt in die richtige Richtung. Nur sollte sollte die Musikschule, wenn sie derartiges erneut plant, sich bemühen, das Programm an den beiden Veranstaltungsorten besser zu koordinieren. Dadurch, dass sich die Konzerte überschnitten, war es nur schwer möglich, hin und her zu pendeln, was das abwechslungsreiche Programm jedoch durchaus verdient hätte.

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