Meyerbeer: Robert le diable +++ Sergiu Celibidache – Firebrand and Philosopher. Ein Film von Norbert Busé
Meyerbeer: Robert le diable, Opus Arte OA BD7121 D (Naxos)
„Um alle Details dieser reichen Instrumentierung zu erwähnen und zu würdigen, wie sie es verdienen, müsste man ein Buch schreiben.“ Dieses Lob vom Instrumentations-Genie Hector Berlioz kann man nun endlich anhand eines technisch und musikalisch auf Augenhöhe mit Meyerbeers ungemein einflussreicher Partitur agierenden Mitschnitts verifizieren. Das Orchester des Royal Opera House spielt zwar nicht durchweg mit der allerletzten Präzision, doch es entwickelt unter Daniel Orens solidem Dirigat doch einiges an dramatisch-schillerndem Biss. Das ausgezeichnete Ensemble zeigt sich den erheblichen Anforderungen erfreulich gewachsen, allen voran der ebenso robuste wie höhenflexible Tenor Bryan Hymel in der Titelpartie. Laurent Pellys unentschieden zwischen Fantasy-Verschnitt und ironisierendem Buntpappentheater changierende Inszenierung ist leider nicht ganz auf der Höhe, was sich auch am einigermaßen misslungenen Nonnen-Ballett – einem der Gründe für den epochalen Erfolg der Oper – zeigt.
Sergiu Celibidache – Firebrand and Philosopher. Ein Film von Norbert Busé. Arthaus 101 661
Celi und kein Ende. Der 100. Geburtstag im vergangenen Jahr war Anlass für diese Dokumentation, die zwar kein völlig neues Bild des ebenso genialen wie eigensinnigen Dirigenten und Komponisten zeichnet, immerhin aber mit erstmals zugänglichem Archivmaterial ein paar neue Schlaglichter wirft. So fälschte der junge Studienanfänger die Unterschrift seines Vaters auf einem Formular, um nicht nach Rumänien zurück zu müssen. Markant auch die Reaktion Patrick Langs auf die Szene, in der er als junger Dirigierschüler vom Maestro zusammengefaltetet wird. Zumindest bei ihm habe das eine unglaublich heilsame Wirkung gehabt, sagt Lang heute …