In ihrem Namen steckt eine Hommage an den Gypsy-King Django Reinhardt, die 3000 steht für eine neue Zeit und in der stehen die Zeiger ganz klar auf Pop. Die Newcomerband aus dem Chiemgau, Django 3000, präsentiert nach dem Radiohit "Heidi" ihr erstes Album und das kann sich hören lassen.
Drei der vier Djangos sind Mitglieder der "Luftmentschn" und Django 3000 scheinen auch - allerdings nur optisch mit Geige, Konzertgitarre, Kontrabass und Percussion - Weltmusik zu betreiben, musikalisch sind sie jedoch eindeutig der poppigen Tanzmusik zuzuordnen und dieser Aspekt ist es, der ihre bairisch-zigäunernde Dialektdisko gerade so nach vorne katapultiert.
"Heidi" ist sicher der bekannteste Song des Albums, ein typischer Radiosong. Musikalisch hat diese Platte aber noch einiges mehr zu bieten. Man höre nur die Blues-Harp in "Django Django", Vladislav Cojocarus (Luftmentschn) Akkordeonspiel in "Wuide Rössa", oder "Tchavos" Rockabillyarrangement.
Ja, es ist Pop und ja, es ist Mundartmusik, aber auch Gypsie (versehen mit Percussion) gepaart mit slowakischer Folklore. Django 3000 fahren mit klugen Arrangements auf, fein definiert und reduziert. Sie beweisen, dass ein so strapaziertes Genre wie Pop heute noch intelligent angereichert werden kann. Insgesamt elf Songs auf höchstem Niveau finden sich auf diesem Album. Der Off-Beat des Schlagzeugs macht daraus feinste Tanzmusik und katapultiert den Gypsy eines Django Reinhardt, auf den man sich ja im Namen beruft, in ein neues Party-Jahrtausend.
Django 3000 auf Partymusik zu reduzieren wäre jedoch ein großer Fehler und auch wenn bei der Definition "poppige Mundarttanzmusik" sich die Frage stellt, was in diesem beinahe ausgeleierten Bereich denn noch neues und kluges kommen soll, so beweist diese Band, dass man sich auch hier neu erfinden kann.
Django 3000: Django 3000
Seven Days Music (Sony Music)