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Valery Gergiev erhält den Herbert von Karajan Musikpreis 2006 +++ Markus Teutschbein neuer Chorleiter am Theater Meiningen +++ Horst Köhler neuer Kuratoriums-Vorsitzender der Hermann Kunst-Stiftung +++ Universität Tel Aviv ehrt Marcel Reich-Ranicki mit der Ehrendoktorwürde
Valery Gergiev erhält den Herbert von Karajan Musikpreis 2006
BADEN-BADEN - Der Herbert von Karajan Musipreis 2006 geht an den russischen Dirigenten Valery Gergiev (53). Für das Kuratorium des Festspielhaus Baden-Baden teilte dies Intendant Andreas Mölich-Zebhauser heute (02.02.2006) mit. Valery Gergiev wird den mit 50.000 Euro dotierten Preis am Mittwoch, 12. Juli 2006 im Festspielhaus Baden-Baden in Empfang nehmen. Das Preisgeld ist zweckgebunden für die musikalische Nachwuchsarbeit.
„Valery Gergiev ist eine der bedeutendsten Künstlerpersönlichkeiten unserer Zeit“, begründet Andreas Mölich-Zebhauser die Wahl des Kuratoriums. „Seit 1988 arbeitet Gergiev als Chefdirigent und seit 1996 als Intendant des St. Petersburger Mariinsky-Theaters ebenso unermüdlich wie erfolgreich an der Rückkehr des traditionsreichen Hauses auf die Weltbühne der Oper. Seine hoch emotionalen Interpretationen italienischer, deutscher und vor allem russischer Komponisten haben in Oper und Konzert neue Maßstäbe gesetzt. Diese Arbeit wollen wir würdigen.“
Valery Gergiev ist neben seiner Tätigkeit als Intendant des St. Petersburger Mariinsky-Theaters seit 1997 Erster Gastdirigent der Metropolitan Opera New York, regelmäßig dirigiert er bei den Salzburger Festspielen und anderen wichtigen Festivals. Mit dem Ensemble des Mariinsky-Theaters bereichert der Dirigent zahlreiche Opernprogramme in aller Welt.
Nicht zuletzt die vielen von ihm geförderten Talente beweisen aktuell, wie umfassend und strukturiert die Aufbauleistung des aus dem ossetischen Vladikawkas stammenden Dirigenten in St. Petersburg war und ist. In der von seiner Schwester Larissa Abissalowna geführten Mariinsky-Akademie werden derzeit mehr als 100 junge Sängerinnen und Sänger aus allen Teilen Russlands und benachbarter Staaten auf eine internationale Karriere vorbereitet. „In den vergangenen Jahren gelang Valery Gergiev außerdem die gleichzeitge Verjüngung und die gewaltige Qualitätssteigerung im Orchester des Mariinsky-Theaters“, so Andreas Mölich-Zebhauser zur weiteren Begründung der Auszeichnung.
Valery Gergiev ist als Gewinner des Herbert von Karajan Dirigierwettbewerbs 1977 außerdem eng mit der Lebensleistung des großen deutschen Maestros verbunden, dessen Namen seit dem Jahr 2002 den noch jungen Musikpreis des Festspielhaus Baden-Baden adelt. Die bisherigen Preisträger sind Anne-Sophie Mutter (2003), die Berliner Philharmoniker (2004) und der russische Pianist Jevgeny Kissin (2005).
Valery Gergiev bedankt am Mittwoch, 12. Juli 2006, um 20 Uhr im Rahmen eines Galakonzertes für die Auszeichnung. Laudatorin Gergievs ist die von ihm maßgeblich geförderte Sopranistin Anna Netrebko. Eintrittskarten für das Gala-Konzert gibt es ab sofort unter Tel. 07221 / 30 13 101 oder im Internet unter http://www.festspielhaus.de
Markus Teutschbein neuer Chorleiter am Theater Meiningen
Seit Ende Januar bis zum Ende der Spielzeit 2005/2006 hat Markus Teutschbein am Meininger Theater die Leitung des Chores als Nachfolger von Markus Baisch inne, der zu Jahresbeginn an die Türkische Staatsoper Istanbul gewechselt war.
Markus Teutschbein wurde 1971 in Schkeuditz geboren. Er erhielt mit vier Jahren den ersten Blockflötenunterricht, mit sechs Jahren seinen ersten Klavier- und Violoncellounterricht. Als Mitglied des Michael-Praetorius-Chores und der Domkantorei in Halberstadt sammelte er erste Chorerfahrungen. In dieser Zeit wirkte er in verschiedenen Musikschulorchestern mit.Ein instrumentales Hochschulstudium im Fach Violoncello absolvierte er in Rostock und bei Prof. Peter Buck (Melos-Quartett) in Stuttgart. Er erhielt das Abschlußprädikat "sehr gut". Ab dem Jahre 1996 studierte Markus Teutschbein an der Hochschule für Musik "Franz Liszt" in Weimar Chor- und Orchesterleitung bei den Professoren Gert Frischmuth, Jürgen Puschbeck, Gunter Kahlert und Nicolas Pasquet.Neben seinem Weimarer Studium betreute er das Musikschulorchester der Stadt und stand der Geraer Singakademie vor. Die künstlerische Leitung des Suhler Knabenchores und der Suhler Singakademie hat Markus Teutschbein im Oktober 1999 übernommen. Seitdem dirigierte er zahlreiche Konzerte, wie z.B. Bachs "Weihnachtsoratorium", Mendelssohn Bartholdys "Walpurgisnacht" und "Elias", Brahms\' "Schicksalslied", Haydns "Jahreszeiten" sowie Honeggers "König David".Mit der Aufführung von Brahms\' "Ein Deutsches Requiem" am 7. Juni 2002 in der Hauptkirche Suhl, legte Markus Teutschbein seine Prüfung zum Kapellmeister ab.
Unter der musikalischen Leitung von Markus Teutschbein erklingt am 31. März 2006 in der Stadtkirche Meiningen Johannes Brahms\' "Ein deutsches Requiem" mit Chor, Extrachor, Orchester des Meininger Theaters und Mitgliedern der Singakademie Suhl, deren Leitung Markus Teutschbein neben seiner neuen Aufgabe auch weiterhin inne hat. Daneben wird er auch weiterhin als Künstlerischer Leiter des Suhler Knabenchores tätig sein.
Quelle: http://www.das-meininger-theater.de
Horst Köhler neuer Kuratoriums-Vorsitzender der Hermann Kunst-Stiftung
Münster (ddp-nrw). Neuer Vorsitzender des Kuratoriums der Hermann Kunst-Stiftung in Münster ist Bundespräsident Horst Köhler. Das Kuratorium wählte das Staatsoberhaupt am Mittwoch, wie die Evangelische Kirche von Westfalen mitteilte. Köhler übernimmt das Amt vom früheren Bundespräsidenten Roman Herzog, dessen Amtszeit abgelaufen ist.
Die 1964 von Bischof Hermann Kunst begründete Stiftung fördert die Arbeit am griechischen Urtext des Neuen Testaments im Institut für neutestamentliche Textforschung der Universität Münster. Das Institut, das über eine Mikrofilmsammlung mit mehr als 90 Prozent der heute bekannten über 5700 Handschriften des griechischen Neuen Testaments verfügt, ist die internationale Zentrale für die Arbeit an diesen Texten. Die im Münsteraner Institut edierten Ausgaben liegen weltweit Forschung und Lehre zugrunde.
Universität Tel Aviv ehrt Marcel Reich-Ranicki mit der Ehrendoktorwürde
Frankfurt/Main (ddp). Der Literaturkritiker Marcel Reich-Ranicki erhält heute die Ehrendoktorwürde der Universität Tel Aviv. Die Laudatio sollte Ex-Außenminister Fischer halten. Nach Angaben des Presseamts der Stadt findet die Feier trotz der angeschlagenen Gesundheit Reich-Ranickis statt. Der 85-Jährige war am Wochenende mit Herzproblemen ins Krankenhaus gekommen, am Montag jedoch wieder entlassen worden. Die Universität Tel Aviv ehrt Reich-Ranicki nicht nur mit dem Ehrendoktortitel. An der Hochschule gibt es derzeit auch Pläne für die Einrichtung eines Lehrstuhls für Deutsche Literatur, der nach Reich-Ranicki benannt werden soll.