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Komponist und Regisseur Heiner Goebbels erhält Binding-Kulturpreis 2008 +++ Pina Bausch übernimmt Leitung des Tanzfestivals NRW
Komponist und Regisseur Goebbels erhält Binding-Kulturpreis 2008
Gießen (ddp-hes). Der Frankfurter Komponist und Regisseur Heiner Goebbels erhält den mit 50 000 Euro dotierten Binding-Kulturpreis 2008. Die Auszeichnung werde am Samstag im Kaisersaal des Frankfurter Römers verliehen, teilte die Universität Gießen am Freitag mit. Goebbels hat in Gießen einen Lehrstuhl für Angewandte Theaterwissenschaften.
Der 55-Jährige habe durch seine vielseitigen Fähigkeiten und Aktivitäten als Musiker und Theatermacher die Musik der Gegenwart mitgeprägt und neue Maßstäbe gesetzt, heißt es in der Begründung der Jury. Goebbels habe sich stets als «Grenzgänger» verstanden, für den sich progressive Traditionen und politisch getönte Popularmusik nicht von vorneherein ausschlössen.
Der von der Binding-Kulturstiftung seit 1995 verliehene Preis zählt zu den höchstdotierten Kulturauszeichnungen. Im vergangenen Jahr war der Preis an den Kabarettisten Michael Quast gegangen. Ausgezeichnet werden herausragende kulturelle Leistungen in Frankfurt und dem Rhein-Main-Gebiet, die über die Region hinaus Anerkennung finden.
Pina Bausch übernimmt Leitung des Tanzfestivals NRW
Düsseldorf (ddp-nrw). Unter Leitung der Choreographin Pina Bausch präsentieren sich im Spätherbst Tänzer und Choreographen aus aller Welt beim zweiten Internationalen Tanzfestival NRW. Vom 7. bis 30. November sind laut Bausch 54 Veranstaltungen in Düsseldorf, Wuppertal und Essen zu erleben.
Neben zahlreichen Premieren und Aufführungen ihrer Kollegen wird es auch alte und neue Stücke von Bausch zu sehen geben. Zum Auftakt wird sie mit «Kontakthof», das mit Teenagern ab 14 Jahren aufgeführt wird, eine Erstaufführung auf die Bühne des Wuppertaler Schauspielhauses bringen.
Alle Choreographen und Aufführungen seien etwas «ganz Besonderes», sagte Bausch am Freitag in Düsseldorf. Besonders freue sie sich, dass auch die Tiger Lillies aus London erstmals mit dabei seien: «Es war schon seit vielen Jahren ein Traum von mir, dass sie einmal hierher kommen.» Die Gruppe wird mit «Human Degradation» am 19. November im Tanzhaus NRW in Düsseldorf zu sehen sein.
Während des dreiwöchigen Festivals wird es auch zahlreiche Erstaufführungen geben. So wird der von Bausch als «ganz großer Choreograph unserer Zeit» bezeichnete Lin Hwai-Min aus Taipeh mit seiner Gruppe Cloud Gate Dance Theatre of Taiwan am 22. November im Wuppertaler Schauspielhaus erstmals in Europa auftreten. «Dieses Stück ist unglaublich schön", sagte Bausch.
Neben der Premiere ihrer Inszenierung «Kontakthof» zum Auftakt des Festivals werden auch Stücke von Bausch wie «Palermo Palermo» oder «Nefés» aufgeführt. Außerdem werde das Ballett de l´Opéra national de Paris die Tanzoper «Orpheus und Eurydike» auf die Bühne der Düsseldorfer Oper bringen.
Kulturstaatssekretär Hans-Heinrich Grosse-Brockhoff (CDU) sowie Vertreter der teilnehmenden Städte Düsseldorf, Wuppertal und Essen zeigten sich am Freitag erfreut über das anstehende Programm. «So viel Bausch gab es noch nie», sagte Grosse-Brockhoff. NRW sei tatsächlich ein «Tanzland», sagte Hans-Georg Lohe, Kulturdezernent der Stadt Düsseldorf.
Der Kartenvorverkauf für das Tanzfestival beginnt am Samstag (7. Juni). Tickets sind in den drei teilnehmenden Städten an den bekannten Vorverkaufsstellen zu erwerben.