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Chailly gibt musikalische Oberleitung der Oper Leipzig auf

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(nmz –bl) – Die vorprogrammierten Unstimmigkeiten zwischen dem designierten Chefregisseur Peter Konwitschny und Generalmusikdirektor Riccardo Chailly am Leipziger Opernhaus dürften abgewendet sein. Wie die LVZ heute berichtet, will Chailly seinen Vertrag als GMD der Oper nicht verlängern.

Wenn am kommenden Freitag sein Vertrag als Gewandhauskapellmeister bis 2015 verlängert werden soll, wird der Pultstar gleichzeitig seine Demission als musikalischer Oberleiter der Oper Leipzig bekannt geben. Die angekündigte Carmen-Produktion der kommenden Spielzeit wird er nicht dirigieren. Ein Gastdirigat schließt Chailly allerdings nicht aus, wie die Zeitung berichtet.

Für das künftige Klima am Opernhaus scheint dies die beste Lösung zu sein. Prognostiziert Chailly doch Entwicklungen – Konwitschny würde das Haus über kurz oder lang zum reinen Regietheater formen – , von denen er sich schnellstmöglich distanzieren möchte.

An der derzeitigen Situation am Leipziger Opernhaus ist die Stadtspitze nicht unschuldig. Hielten es Oberbürgermeister und Kulturbeigeordneter doch nicht für notwendig, sich bei der Suche nach einem Chefregisseur mit dem Generalmusikdirektor abzustimmen, sodass sich Chailly übergangen fühlte. Ebenso in der Frage eines neuen Intendanten. Bei der geplanten Inthronisierung des Interimsintendanten Alexander von Marawic, die letztlich nicht zustande kam, wurde Chailly auch außen vor gelassen.


s. auch in nmz 05/2008: Keine Abfindung