Chemnitz - Der Chefdirigent der Chemnitzer Robert-Schumann-Philharmonie, Frank Beermann, hat seine Teilnahme am Eröffnungskonzert des Sächsischen Mozartfestes am Freitag (8. Mai) kurzfristig abgesagt. Er habe über «entscheidende künstlerische Inhalte des Konzertes» erst durch Zufall und nicht durch die Sächsische Mozart-Gesellschaft als Veranstalter erfahren, sagte Beermann.
Details wollte er auf ddp-Nachfrage nicht nennen. Er bezeichnete «den ganzen Vorgang» jedoch als «extrem ärgerlich» und «persönlich brüskierend». Der Geschäftsstellenleiter der Sächsischen Mozart-Gesellschaft, Rudolf Nötzel, nannte Beermanns Entscheidung «ausgesprochen bedauerlich», räumte aber ein, dass es bei den Planungen zu dem Konzert «Abstimmungsprobleme» gegeben habe. Letztlich habe ein Versäumnis der Gesellschaft zu Beermanns Absage geführt, sagte Nötzel auf ddp-Anfrage. Er übernehme dafür die Verantwortung.
Das Programm findet seinen Angaben zufolge dennoch statt. Der Musiker, Komponist und Dirigent Mike Svoboda werde an Beermanns Stelle sein Werk «ALIAS» selbst dirigieren. Beermanns Gage für den Auftritt sollte nach dessen eigenen Angaben an die Kinderkrebshilfe Chemnitz gehen. Nun werde er einen Beitrag aus privaten Mitteln spenden, kündigte er an.
Das seit 1992 jährlich stattfindende Sächsische Mozartfest geht bis zum 24. Mai. Dabei werden im Städtedreieck Chemnitz-Leipzig-Dresden mehr als 50 Konzerte aufgeführt. Es werden rund 22 000 Besucher erwartet.