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Alle Artikel kategorisiert unter »Robert-Schumann-Philharmonie«
Ja, wo spielen sie denn? Die Chemnitzer „Aida“ als Kostümfest an der Seine
25.04.22 (Michael Ernst) -
Für Freunde der italienischen Oper wird es in Sachsen ein wenig eng: Anfang März kam Giuseppe Verdis „Aida“ an der Semperoper in Dresden heraus, nun gibt es auch im Opernhaus Chemnitz eine Neuproduktion. Verdi geht immer, jedenfalls jetzt, wo große Oper endlich wieder möglich ist. Was aber dabei herauskommt, wenn die „Aida“ noch vor ihrer historischen Uraufführung spielt?
Tanz, Geschlechterkampf, Walpurgisnacht: Chemnitz darf sich auf eine phänomenale „Carmen“ freuen
16.03.20 (Roland H. Dippel) -
Am Abend der Generalprobe von Georges Bizets „Carmen“ gab man sich noch zuversichtlich. Die Absage des kompletten Spielbetriebs bis zum 13. April erfolgte am Theater Chemnitz genau 19 Stunden nach deren Ende. Dabei deuteten alle Zeichen auf einen intensiven Abend, dessen Premiere jetzt wegen der Maßnahmen gegen die Verbreitung des Corona-Virus verschoben wurde. Attackierender Motor der Generalprobe war der Tenor Gustavo Peña.
WNDRLND ist abgebrannt – „Lohengrin“ am Theater Chemnitz
27.01.20 (Michael Ernst) -
Chemnitz pflegt seine Wagner-Traditionen mit einem ebenso originellen wie sehens- und hörenswerten „Lohengrin“ – aber fast ohne Romantik, dafür mit viel Rummel. Als Resultat ist ein Stück Welttheater entstanden, meint unser Rezensent Michael Ernst.
Lieber konsumieren als denken! – Boitos Faust-Oper „Mefistofele“ in Chemnitz
29.09.19 (Roland H. Dippel) -
Balázs Kovalik wiederholt an der Oper Chemnitz seine Budapester Inszenierung von Arrigo Boitos anspruchsvoller und herausfordernder Faust-Oper „Mefistofele“. Damit ergänzt das Opernhaus seine Produktion von Faccios „Amleto“ um ein weiteres wichtiges Werk aus dem Umfeld Verdis. Zu aggressiven Ausschreitungen kommt es in dieser Inszenierung nicht. Zentrale Themen von Kovaliks Inszenierung sind die Abstumpfung der Massen durch Konsum und deren Gleichgültigkeit bei ethischen und ästhetischen Fragestellungen. Riesiger Erfolg für ein technisch aufwändiges und dabei skeptisches Zivilisationspanorama, findet Roland H. Dippel.
Neue Wege und wunderbare Möglichkeiten
29.08.19 (Nancy Gibson) -
Mit einem gemeinsamen Konzert „Viva la Musica“ am 22. Juni 2019 im Opernhaus Chemnitz und einer festlichen Urkundenübergabe wurde die Zusammenarbeit des Jugendsinfonieorchesters der Städtischen Musikschule Chemnitz und der Robert-Schumann-Philharmonie als die bundesweit 56. tutti pro-Orchesterpatenschaft gefeiert. Die Urkunden wurden überreicht durch Martina Feldmann, Vorsitzende des JM-Landesverbands Berlin, durch Petra Nagel für die Deutsche Orchestervereinigung und Mitglied des Gesamtvorstands mdr Sinfonieorchster, und durch Dr. Klaus-Dieter Anders, Mitglied des VdM-Bundesvorstands und Vorsitzender des sächsischen Landesverbands deutscher Musikschulen.
Falsche Fassung für die richtige Idee – „Fidelio“ am Theater Chemnitz
31.05.19 (Roland H. Dippel) -
Im Vorfeld der Feierlichkeiten zu Ludwig van Beethovens 250. Geburtstag im Jahr 2020 häufen sich schon diese Spielzeit die „Fidelio“-Produktionen. An den Theatern in Görlitz, Radebeul, Osnabrück und seit letztem Wochenende Chemnitz fanden Premieren der einzigen Oper Beethovens statt. In der „Stadt der Moderne“ offenbarten sich einmal mehr deren heikle Anforderungen zwischen Form und menschlicher Botschaft. Noch schwerer als die Bestätigung des ihr in der Wirkungsgeschichte zugewiesenen Nimbus einer Apotheose der Freiheit ist die kritische Auseinandersetzung. Diese Erfahrung machten auch der Regisseur Robert Lehmeier und das Ensemble der Oper Chemnitz mit einer zwiespältigen Gesamtleistung, analysiert Roland H. Dippel.
Jubiläumsfeier zum 200. Geburtstag Suppés: „Der Teufel auf Erden“ in der Oper Chemnitz
29.04.19 (Roland H. Dippel) -
Die Theater Chemnitz und die Volksoper Wien feiern in einer Koproduktion den 200. Geburtstag von Franz von Suppé. Doch die selten gespielte Operette „Der Teufel auf Erden“ (Wien 1878) ist auch in der textlichen Neufassung von Alexander Kuchinka kein einfaches Stück. Raffinierte Musiknummern folgen auf sehr ausgedehnte Dialogszenen. Die Orts- und Zeitsprünge von der Hölle in ein Kloster, eine Kaserne und eine Tanzschule erfordern darstellerisches Geschick. Dabei enthält das Opus erstaunlich gute Musik.
Siegfrieds Schlittenfahrt – Wagners Götterdämmerung an der Oper Chemnitz
02.12.18 (Michael Ernst) -
Wie eiskalt ist der Wagner hier. Mit den ersten Takten der „Götterdämmerung“ in Chemnitz erleben wir ein Gefrieren aller Gefühle. Nicht etwa, weil die Robert-Schumann-Philharmonie unter ihrem spanischen Generalmusikdirektor Guillermo García Calvo unterkühlt musizieren würde – im Gegenteil: hier wird heißblütig aufgespielt, dennoch ausgewogen klangstark, wohlbedacht dosiert und bestens begleitet. Eiskalt ist der Ort dieses Weltuntergangs-Szenarios von seinem Anfang bis zum frostigen Ende.
Der König ist immer der Mörder – „Hamlet“ von Franco Faccio in Chemnitz
06.11.18 (Michael Ernst) -
Shakespeare-Dramen sind immer schon großartige Opernvorlagen gewesen. Aber ausgerechnet sein „Hamlet“ scheint im Musiktheater sehr rar zu sein. Weil das Original zu perfekt ist? Richard Wagner war ja der Meinung, „Hamlet“ gehe den Musiker nichts an. Dabei soll es allein in den vergangenen zwei Jahrhunderten rund 40 höchst unterschiedliche Versuche gegeben haben, sich mit dem Stoff zu beschäftigen. Neben Franz Liszts Sinfonischer Dichtung und der Oper von Ambroise Thomas sind aber kaum Deutungen im Repertoire geblieben, ob es Timo Jouko Herrmann mit seiner in Dortmund herausgekommenen Version „Hamlet – Sein oder Nichtsein“ schaffen wird, daran etwas zu ändern, bleibt abzuwarten.
„Männertaten umdämmern mir den Mut.“ – „Siegfried“ in Chemnitz
24.10.18 (Roland H. Dippel) -
Nur noch fünfeinhalb Wochen sind es bis zur Premiere von „Götterdämmerung“, mit der sich Richard Wagners „Der Ring des Nibelungen“ an der Oper Chemnitz zum 875-Jahre-Stadtjubiläum rundet. Vier Regisseurinnen widmen sich den vier Werken. Auf das Lauf- und Versandhaus Nibelheim im „Rheingold“ und eine „Walküre“ ohne Schwert und Speer zeigt Sabine Hartmannshenn in „Siegfried“ jetzt Extrembrutalitäten gegen Frauen: Intelligenter Feinschliff und flaches Fresko im ständigen Wechsel, auch musikalisch.
