Reinhold Brinkmann ist tot. Wie die neue musikzeitung erfuhr, verstarb der Musikforscher und Träger des Ernst von Siemens Musikpreises am 10. Oktober nach langer schwerer Krankheit.
Reinhold Brinkmann zählte zu den profiliertesten Musikwissenschaftlern seiner Generation. Dabei verstand der 1934 in Wildeshausen Geborene das Fach nie als eine von der musikalischen Praxis abgehobene Spezialdisziplin, sondern plädierte dafür, „aus engster Nähe zur Musik, einem fast körperhaften Kontakt mit Musik“ heraus zu argumentieren, wie er es einmal formulierte.
Seine Arbeiten zur Musik Wagners, Brahms’ und Schönbergs, aber auch zur Exilforschung setzten Maßstäbe, neben seinen Lehrtätigkeiten unter anderem in Marburg, Harvard und Berlin, wirkte er als Direktor des Darmstädter Instituts für Neue Musik und Musikerziehung auch an einer wichtigen Schnittstelle zwischen dem zeitgenössischen Musikschaffen und dessen pädagogischer Vermittlung.
Im Jahr 2001 erhielt Reinhold Brinkmann – als einziger Musikwissenschaftler neben H. C. Robbins Landon – den Ernst von Siemens Musikpreis, die Laudatio hielt Nike Wagner.