Der Schriftsteller, Essayist und Lyriker Adolf Endler ist tot. Er starb am 2. August 78-jährig nach langer schwerer Krankheit in Berlin, teilte der Wallstein Verlag Göttingen heute mit.
Endler wurde in Düsseldorf geboren. Nachdem er aufgrund seiner Aktivität in der Friedensbewegung wegen „Staatsgefährdung“ angeklagt wurde, wanderte er 1955 in die damalige DDR aus. Er war vor allem als "Vater der oppositionellen Literaturszene" auf dem Prenzlauer Berg im Ostteil Berlins bekannt geworden. Doch auch im Osten Deutschlands geriet er in die Kritik. Nach Protesten gegen die Ausbürgerung Wolf Biermanns 1976 und die Verurteilung Stefan Heyms wegen „Devisenvergehen“ 1979 wurde er aus dem DDR-Schriftstellerverband ausgeschlossen. Nach der politischen Wende wurde Endler in den 90ern mit dem Erinnerungsband "Tarzan am Prenzlauer Berg" auch im Westen Deutschlands einem größeren Publikum bekannt.
Zuletzt erschienen sein autobiografisches Buch "Nebbich", sein Gedichtband "Krähenüberkrächzte Rolltreppe" sowie seine Lästerrede "Nächtlicher Besucher, in seine Schranken gewiesen" im Wallstein Verlag.
Adolf Endler wurde mit wichtigen Literaturpreisen geehrt, darunter dem Brüder-Grimm-Preis und dem Peter-Huchel-Preis.