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Lisa Paus übergibt den jungen Musiker*innen ihre Urkunden und gratuliert.

Preisverleihung Jugend musiziert 2023 im Konzert- und Ballhaus Neue Welt Zwickau. Von links: Joseph Maiwald, Raphael Maiwald, Bundesfamilienministerin Lisa Paus.

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Ein Fest der musikalischen Begegnung

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Zum 60. Bundeswettbewerb in Zwickau, Meerane, Werdau und Reichenbach im Vogtland
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Rund 2.300 jugendliche Musiker*innen brachten die Robert-Schumann-Stadt Zwickau zum Klingen. Nicht nur in den Wertungsspielen und bei den Preisträger*innen-Konzerten, sondern vor allem auch auf der Open Stage auf dem Hauptmarkt, direkt vor dem Rathaus, sowie in der Fußgängerzone, in der an verschiedenen Stellen Klaviere standen, auf denen alle, die Lust hatten, musizieren durften. Auch in Werdau, Meerane und Reichenbach im Vogtland fanden viele der insgesamt 1.200 Wertungsspiele statt. Der Freistaat war damit zum zweiten Mal, nach Leipzig 1997, Gastgeber des Bundesfinales Jugend musiziert. Die insgesamt 125-köpfige Bundes-Jury vergab 511 Erste Bundespreise, 718 Zweite Bundespreise und 588 Dritte Bundespreise an die jungen Musiker*innen, die aus ganz Deutschland und 21 Deutschen Schulen im Ausland nach Sachsen gereist waren. Alle Preisträger*innen bekamen zu ihren Urkunden ein Faksimile eines Briefes von Ludwig van Beethoven, das die Hermann Josef Abs-Stiftung und das Beethovenhaus Bonn zur Verfügung gestellt haben.

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Besonders begeistert hat uns die große, jederzeit spür- und erlebbare Gastfreundschaft in Zwickau. Angefangen vom Engagement der Stadtspitze um Frau Oberbürgermeisterin Arndt, über die Open Stage auf dem Hauptmarkt, die von den Teilnehmenden hervorragend angenommen wurde und das Stadtzentrum zum Klingen gebracht hat, bis hin zu den vielen Gastfamilien, die junge Musiker*innen aufgenommen haben, – die Stadt Zwickau hat sich als wunderbare, herzliche Gastgeberin für den Bundeswettbewerb Jugend musiziert präsentiert. Wir haben hier tatsächlich das bunte Fest der musikalischen Begegnung gefeiert, was wir uns gewünscht und seit Corona so vermisst haben. Wir kommen gern wieder!“, resümiert Ulrike Lehmann, die Projektleiterin von Jugend musiziert.

Ulrich Rademacher, der Beiratsvorsitzende von Jugend musiziert zieht das Fazit: „Das in Zwickau auf die Bühnen der Wertungshäuser gebrachte Niveau der jungen Musikerinnen und Musiker hat die Bundes-Jury auch beim 60. Bundeswettbewerb Jugend musiziert einmal mehr zutiefst beeindruckt und oft genug sprachlos zurückgelassen. Hier musizieren 13-, 14-Jährige mit einer Sensibilität und Professionalität, wie sie vor einigen Jahrzehnten frühestens bei Abschlussprüfungen an Musikhochschulen zu hören waren. Ein großes Kompliment an alle Teilnehmenden und ihre Musiklehrkräfte!“

Stifterinnen und Stifter

Die 36 Stiftungen und Institutionen im Fahrwasser von Jugend musiziert erlauben mit ihren vielfältigen Stiftungszwecken und Förderprofilen eine punktgenaue und individuelle Förderung herausragender Musikerinnen und Musiker. Sie erhöhen die Attraktivität der Teilnahme am Bundeswettbewerb Jugend musiziert zusätzlich. Sonderpreise im Gesamtwert von über 185.000 Euro standen dieses Jahr bereit, die für unterschiedliche Kategorien und Altersgruppen ausgelobt waren. Es gibt Geldpreise, Gutscheine, Förderpreise und Stipendien.

Anlässlich des 60. Bundeswettbewerbs Jugend musiziert in Zwickau lobten der Verein Schumannhaus Bonn e.V. und die Robert-Schumann-Gesellschaft Zwickau e.V. einen Sonderpreis für eine herausragende Darbietung eines Werks von Robert Schumann aus. Der Preis ist verbunden mit einem Konzertauftritt im Rahmen des Bonner Schumannfests und im Robert-Schumann-Haus Zwickau. Preisträgerin ist Elena Neumann aus Trier.

Der Hermann J. Abs-Preis für die beste Interpretation eines Werkes von Ludwig van Beethoven mit einer Gesamtpreissumme von 5.000 Euro pro Jahr erhielten Elisabeth Namchevadze (Klavier) aus Bochum sowie Anton Carus (Violine), Anton Gmelin (Violine), Konrad Gmelin (Viola) und Viktor Gmelin (Violoncello), alle aus Stockdorf. Die Preisträger*innen konzertieren im Oktober 2023 im Beethovenhaus Bonn. Das Konzert wird von WDR3 mitgeschnitten. Die Einladung der Stiftung Schleswig-Holstein Musik Festival zu einem Auftritt in der Reihe „Musikfeste auf dem Lande“ des Schleswig-Holstein Musik Festival erhielten Benedikt Dan (Violoncello) aus Tübingen und Marc Strokov (Violoncello) aus Ostfildern, Paula Wilkes (Violine) aus Brüggen und Vincent Tang (Violine) aus Duisburg, sowie Benjamin Shofman (Violine) aus Worms und Samuel Langlitz (Violine) aus Mettenheim. In diesem Rahmen wird ein weiterer Förderpreis der Sparkassen-Finanzgruppe in Höhe von 5.000 Euro verliehen, der als monatliches Stipendium ausgezahlt wird. Darüber hinaus stiftet die Sparkassen-Finanzgruppe einen Publikumspreis in Höhe von 500 Euro.

Die Manfred Vetter-Stiftung für Kunst und Kultur vergab einen Sonderpreis in Höhe von 5.000 Euro für eine herausragende Leistung in der Kategorie Besondere Besetzungen: Neue Musik, verbunden mit einem Konzertauftritt in der Konzertreihe „Konzerte in der Remise“ auf Burg Langendorf, Zülpich. Den Preis erhielten Malika Schulze (Violine) aus Hannover, Sofija Pavlenko (Violine) aus Oldenburg, Alexej Fadejew (Viola) aus Bielefeld und Levi Enns (Violoncello) aus Gifhorn. Für eine besonders förderungswürdige Leistung eines Familien-Ensembles zeichnete die Sparkassen-Finanzgruppe Caspar, Raphael, Joseph und Elisabeth Maiwald aus Wiesbaden mit einem Sonderpreis in Höhe von 5.000 Euro aus. Zudem traten die vier Geschwister beim Sparkassentag in Hannover auf. Den Sonderpreis der Draiflessen GmbH & Co. oHG erhielten Jan Hauf (Drum-Set Pop) aus Pfullingen und Gabriel Husson (Klavier) aus Aachen sowie das Blechbläserquintett mit Arthur Klein (Horn), Christian Dolch (Trompete), Anton Louis Richter (Trompete), Julius Reppe (Posaune) und Leo Kunjan (Tuba), alle aus Dresden. Die Musiker*innen werden im Rahmen des meetMUSIC Open Air vom 18. bis 20. August 2023 als Solist*innen zu einem Konzert nach Mettingen eingeladen.

Das Gesellschaftshaus Magdeburg stiftet einen Sonderpreis, bei dem Ensembles eingeladen werden, ein Kammerkonzert am 23. April 2024 zu gestalten. Den Sonderpreis erhielten Luise Geschner (Klarinette), Anselm Kullick (Violoncello) und Jiayu-Annika Li (Akkordeon), alle aus Berlin, sowie Leonhard Ehrlich (Oboe) aus Bruchsal, Joscha Kremsler (Klarinette) aus Mössingen und Karlsson Schick (Fagott) aus Freinsheim. Das Förderstipendium der Bundes- und Landesakademie Musikakademie Rheinsberg beinhaltet jeweils die Zusicherung einer Rolle in der Opernproduktion der Bundesakademie für junges Musiktheater 2024 verbunden mit einer Förderung von je 300 Euro. Das Stipendium erhielten Katharina Bierweiler (Mezzosopran) aus Karlsruhe und Konstantin Starke (Bariton) aus München. Die Pop-akademie Baden-Württemberg vergab einen Sonderpreis mit Teilnahme an einem Workshop der Popakademie an Daniel Würtz (Drum-Set Pop) aus Otterbach. Der Chinese Youth Music Competition (CYMC) stiftete einen „CYMC-Begegnungspreis“ an Katharina Bierweiler (Mezzosopran) aus Karlsruhe, Mark Grishin (Bariton) aus March-Holzhausen und Julian Becker (Klavier) aus Hannover. Der CYMC-Sonderpreis sieht eine Einladung von drei Bundespreisträger*innen, die mindestens 18 Jahre alt sind, zu gemeinsamen Konzerten mit Preisträger*innen des chinesischen Partnerwettbewerbs China Youth Music Competition – Hummingbird Music Awards nach China vor. Die Einladung umfasst die Kostenübernahme für Flüge, Unterbringung und Verpflegung.

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Auf dem Zwickauer Hauptmarkt, umringt von ehrwürdigen Altbauten, steht eine mit einem gelben Pavillon überdachte Bühne. Vor der Bühne sind lauter bunte Sitzsäcke und Liegestühle verteilt. Die Sitzgelegenheiten sind im strahlenden Sonnenschein gut besucht.

Open Stage auf dem Hauptmarkt in Zwickau.

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Die Deutsche Stiftung Musikleben überreichte den Eduard Söring-Preis, ein Jahresstipendium in Höhe von 6.000 Euro, für eine außergewöhnliche Leistung im Fach Streicher an Roman Spirin (Violine), Kira Elisabeth Koch (Violine), Laila Honda (Viola) und Lennard Noah Voigt (Violoncello) aus Berlin. Für die beispielhafte Interpretation des Werkes eines lebenden Komponisten / einer lebenden Komponistin vergab die Deutsche Stiftung Musikleben den Hans Sikorski-Preis in Höhe von bis zu 1.500 Euro an Laila Zürn (Sopran) aus Reutlingen und Hexuan Liu (Klavier) aus Metzingen. In ausgewählten Kategorien werden zusätzlich Sonderpreise an die höchstpunktierten Bundespreisträger*innen vergeben. Die Carl Bechstein Stiftung vergab vier Jahresstipendien in Höhe von monatlich jeweils 200 Euro an Bundespreisträger*innen der Kategorie Klavier AG III an Andrian Boelcke aus Berlin, Valeria Erandi González Gerwig aus Königswinter, Dorothea Hanebuth aus Nürnberg und Pauline Heinrich aus Calw. Den Sonderpreis der Walter und Charlotte Hamel Stiftung in Höhe von 5.000 Euro erhielten Nuria Donata Bauer (Mezzosopran), Laila Zürn (Sopran), Madeleine Schwer (Sopran) und Mark Grishin (Bariton). Der Sonderpreis des Ostdeutschen Sparkassenverbands und der Sparkasse Zwickau in Höhe von 2.000 Euro für herausragende Leistungen von Preisträger*innen aus der Stadt oder dem Landkreis Zwickau erhielten Hedda Kürzinger (Harfe), sowie Wilhelm Bergert (Trompete), Anton Günther (Trompete), Heinrich Bergert (Posaune) und Martha Bergert (Posaune), alle aus Zwickau. Die Geschwister Sütterlin vergaben ihren Sonderpreis im Gesamtwert von 2.000 Euro an Maya Kasprzak (Violine) und Julia Kasprzak (Violine) aus Hannover, sowie Adelina Singer (Violine) und Elina Singer (Violoncello) aus Stuttgart. Die Jeunesses Musicales Deutschland zeichnete Nicolai Schmelz (Klavier) aus Dessau-Roßlau mit einem Sonderpreis für herausragende Interpretationen von Preisträger*innen-Kompositionen des Bundeswettbewerbs Jugend komponiert aus. Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend vergab einen Sonderpreis in Höhe von 1.000 Euro für eine herausragende musikalische Leistung an Junyu Tie (Klavier) aus Berlin. Der Bundesverband Deutscher Gesangpädagogen (BDG) vergab einen Sonderpreis in Höhe von 1.000 Euro an Judith Kaiser (Sopran) aus Weimar. Der Heidi-Arnold-Sonderpreis in Höhe von insgesamt 1.000 Euro erhielten Felix Bähr (Horn), Vivienne Fabritius (Trompete), Jurek Lehmkühler (Trompete) und Victor Lehmkühler (Tuba) aus Bochum. Den Karl-Heinz Kämmerling Sonderpreis in Höhe von 1.000 Euro, gestiftet von Hartmut Geiling erhielt Tantan Wang (Klavier) aus Leipzig. Das Musikhaus Thomann vergab Preise in Form von Wertgutscheinen in Höhe von jeweils 500 Euro an Vincent Kneip (Gitarre Pop) aus Bonn und Bugge Frank (Drum-Set Pop) aus Selk. Den Sonderpreis des VDH – Verband der Harfenisten in Deutschland e.V. – im Gesamtwert von maximal 1.000 Euro erhielten: Maja Rieger, Paula Wettengel, Emmi Tzannis, und Maximilian Treller. Den Sonderpreis der Volkswagen AG in Höhe von 1.000 Euro für eine herausragende Leistung in der Kategorie Gitarre (Pop) erhielten Noah Adelmann aus Garching und Jacub Ocic aus Voerde. Die YAMAHA Music Europe GmbH vergab einen Sonderpreis in Höhe von 1.000 Euro an Elisabeth Eidel (Klavier) aus Hannover. Den Sonderpreis des Deutschen Akkordeonlehrer-Verbands erhielt Hans Friedrich Wöhl (Akkordeon) aus Jena. Das Deutsche Tubaforum e.V. zeichnete Linus Georg Ansgar Pfister (Tuba) aus Gladbeck und Victor Lehmkühler (Tuba) aus Bochum mit Sonderpreisen in Höhe von je 250 Euro aus. Die Hans und Eugenia Jütting-Stiftung vergab einen Sonderpreis für die beste Interpretation eines polnischen Werkes (entstanden nach 1950) in der Kategorie Klavier in Höhe von 500 Euro an Annelie Rieber aus Mühlheim-Dattingen. Die Firma Herbert Wurlitzer stellte einen Sonderpreis in Höhe von 500 Euro für eine Klarinettistin*einen Klarinettisten zur Verfügung. Den Sonderpreis erhielt Joel Dominic Jahn aus Kolkwitz. Der Bärenreiter-Verlag stiftet „Bärenreiter-Urtext-Preise“ in Form von Notengutscheinen in Höhe von 100 Euro an alle Preisträger*innen mit 24 Punkten in den Kategorien Klavier und Gesang. Die Paganino KG, online-Shop für Streichinstrumente, vergab an alle Preisträger*innen der Kategorie Streicher-Ensembles und an alle Streicher*innen der Kategorie Besondere Besetzungen: Neue Musik, die genau 23 Punkte erreichten, Wertgutscheine im Wert von 25 Euro.

Weitere Stiftungen werden ihre Preisträger*innen erst noch bekannt geben wie die Jürgen Ponto-Stiftung zur Förderung junger Künstler, die Freunde Junger Musiker München e.V., die Ingeborg-Fahrenkamp-Schäffler-Stiftung sowie die Bundesapothekerkammer.

WESPE

Im Rahmen der Feierlichkeiten zum 60-jährigen Jubiläum von Jugend musiziert fand WESPE, das Wochenende der Sonderpreise, nicht wie üblich im Herbst statt, sondern im Anschluss an den Bundeswettbewerbs in Zwickau. 37 Beiträge wurden bei WESPE 2023 in den folgenden Kategorien mit Sonderpreisen im Gesamtwert von 21.500 Euro ausgezeichnet: „Jumu open“, „Für Jugend musiziert komponiertes Werk (Uraufführung)“, „Eigenes Werk“ sowie „Zeitgenössisches Werk“, „Beste Interpretation eines Werks der Klassischen Moderne“, „Beste Interpretation eines Werks der Verfemten Musik“ und „Beste Interpretation eines Werks einer Komponistin“. Als zweites Wochenende der Sonderpreise findet am 23. und 24. September in Münster der WDR 3 Klassikpreis der Stadt Münster statt.

Träger des Bundeswettbewerbs Jugend musiziert ist der Deutsche Musikrat. Hauptförderer ist das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Die Sparkassen-Finanzgruppe unterstützt den Bundeswettbewerb seit nunmehr 60 Jahren. Die Stadt Zwickau fördert den diesjährigen Bundeswettbewerb als Gastgeber. Der 60. Bundeswettbewerb wird zudem gefördert durch das Sächsische Staatsministerium für Wissenschaft, Kultur und Tourismus. Diese Einrichtung wird mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes. Partner des 60. Bundeswettbewerbs sind zudem die Volkswagen AG und der Verkehrsverbund Mittelsachsen. Kulturpartner ist der Mitteldeutsche Rundfunk mit MDR Klassik.

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