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Taner Akyol. Bağlama-Spieler beim Konzert in der UdK Berlin. Foto: Hufner
Taner Akyol. Bağlama-Spieler beim Konzert in der UdK Berlin. Foto: Hufner
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Das Instrument des Jahres 2013: Bağlama-Konzert zur Eröffnung mit Kongress in Berlin

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Ein bisschen verwirrend sind die Aussagen schon. Da wird von den Musikräten aus Berlin und Schleswig-Holstein die Gitarre zum Musikinstrument des Jahres 2013 gekürt, aber auf den Flyern in Berlin prangt die Bağlama. Die Welt der Saiteninstrumente um die Gitarre ist wohl einfach größer als man denkt. In der Universität der Künste widmete man sich in jedem Fall letzten Samstag der Bağlama. Vor dem Konzert kam die Theorie und die Didaktik.

In drei Diskussionsrunden ging es um „Neue Bağlama-Schulen und Unterrichtsmethodik Bağlama“, die „Entstehung und Erfahrungen mit dem neuen VDM-Lehrplan Bağlama“ und die Frage „Bağlama-Plattform: Wie geht es weiter in Berlin? – Diskussion mit allen Berliner Bağlama-Lehrern.“ Wir werden darüber eigens in der April-Ausgabe der nmz berichten.

Das abendliche Konzert entfaltete dann die vielfältigen Formen des Instruments in verschiedenen Kombinationen. Einen ersten Eindruck davon verleiht die kleine Diashow mit Musik der Ensembles und Solisten.

Baglama Konzert in der UdK - Diaschow - 23.2.2013 from Martin Hufner on Vimeo.

Generell fallen schon unterschiedliche musiksprachliche Haltungen auf. Dies wurde umso deutlicher, als das Jugendorchester der Musikschule Fanny Hensel auch einen Kopfsatz aus einer Sinfonie von Haydn darbot. Bei Haydn der rationale Umgang mit musikalischen Ideen, die Logik des Materials, der Ausdruck als Ergebnis der kompositorisch-logischen Auseinandersetzung. Bei den Bağlama-Darbietungen dagegen eine geradezu in subjektive Verzückungen reichende Farbigkeit von Ausdrucksnuancen, die mehr am Melos als an der Harmonik orientiert ist. Das rührt einen auf einer ganz anderen Ebene an als bei der westlichen Musik der sogenannten europäischen Hochkulturen.

Und das führt einen zur Aufarbeitung der theoretischen Diskussionen vom Tag zurück. Wie lässt sich dieses Instrument in Lehrpläne einfügen, wie lässt sich die mit der Bağlama verknüpfte Musik außeroral didaktisch vermitteln? Welche musikalischen Perspektiven hat dieses Instrument insgesamt? Dazu, wie erwähnt, mehr in der April-Ausgabe der neuen musikzeitung.

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