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Hans Werner Henze Foto:: (Schott Promotion/Peter Andersen)
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Hans Werner Henze erhält für sein Lebenswerk den Deutschen Musikautorenpreis der GEMA 2011

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Die Auszeichnung in der Kategorie Lebenswerk geht in diesem Jahr an den Komponisten Hans Werner Henze. Die Entscheidung teilte Harald Heker, Vorstandsvorsitzender der GEMA, im Rahmen der Jahrespressekonferenz am 24. März 2011 in München mit. Die Jury ehrt mit dem Preis für das Lebenswerk das besondere Schaffen Henzes.

Der Komponist verfasste mehr als 40 Werke für Musiktheater, Solokonzerte, Sinfonien, Oratorien, Liederzyklen und Kammermusik. Einige Werke entstanden auch durch seine enge Freundschaft mit der Schriftstellerin Ingeborg Bachmann. In der Begründung der Jury des Deutschen Musikautorenpreises heißt es: „Hans Werner Henze ist eine Musikerpersönlichkeit, die außerhalb der deutschen und europäischen Grenzen gewirkt hat und sehr stark wirkt. Ein Vorbild für Generationen nach ihm. Er hat für alle Genres Musik komponiert, Schüler gehabt, die sehr bekannt geworden sind – er versieht das alles mit einem Stempel seiner unvergleichlichen Qualität und Identität.“

Hans Werner Henze (geb. am 1. Juli 1926 in Gütersloh) studierte am Kirchenmusikalischen Institut in Heidelberg und beschäftigte sich u.a. bei den Darmstädter Ferienkursen für Neue Musik mit dieser Musikform und dem Serialismus. Bereits 1953 wanderte er nach Italien aus, wo er heute immer noch lebt – Grund für die Auswanderung war die seines Erachtens mangelnde Aufarbeitung des Dritten Reiches und des herrschenden Dogmatismus in der Neuen Musik in seinem Heimatland Deutschland. In den 60er Jahren des vergangenen Jahrhunderts unterrichtete er eine Meisterklasse für Komposition am Mozarteum Salzburg, von 1980 bis 1991 war er als Professor an der Staatlichen Hochschule für Musik Köln tätig. Lehraufträge und Aufenthalte als „Composer in Residence“ führten ihn zudem zu den Berliner Philharmonikern, in die USA und nach Kuba.

Auf seine Initiative hin wurden 1976 in Montepulciano das „Cantiere Internazionale d'Arte“ und 1988 die Münchener Biennale (Internationales Festival für neues Musiktheater) gegründet.

Hans Werner Henze wurde in den vergangenen Jahrzehnten mit zahlreichen nationalen wie internationalen Auszeichnungen für sein Schaffen geehrt, u.a. mit der Ehrenmitgliedschaft in der Royal Academy of Music London (1975), dem Ernst von Siemens-Musikpreis (1990), dem Praemium Imperiale des japanischen Kaisers (2000) und dem Großen Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland mit Stern (2008). Im Rahmen der Kulturhauptstadt Europas RUHR.2010 wurde Henze mit einer Hommage („Henze-Projekt“) gewürdigt, in deren Rahmen auch seine jüngste Komposition, die Oper "Gisela oder: Die merk- und denkwürdigen Wege des Glücks" uraufgeführt wurde.

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