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Hans-Herwig Geyer
Hans-Herwig Geyer
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10 aus 100: Öffentliches Arbeiten für die GEMA

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Ein Interview mit Pressesprecher Hans-Herwig Geyer
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Die GEMA feiert Geburtstag: 100 Jahre. Seit August ist der Pressesprecher der GEMA schon zehn Jahre dabei, also Zeit auch für einige Fragen an den Chef der GEMA-Kommunikation. Da er ja auch nicht so viel Zeit hat, beschränken wir uns auf eine Auswahl – zehn aus hundert.

Herr Dr. Geyer, fühlt man sich eigentlich gleich ein Stück älter, wenn man Jahrestage feiert?

Hans-Herwig Geyer: Eher „nachdenklicher“, schließlich gilt es, einen längeren Zeitabschnitt Revue passieren zu lassen, Entwicklungen und Erfahrungen einzuordnen, also Rück- und Ausblicke vorzunehmen. Zehn Jahre Kommunikationsarbeit für die GEMA sollte man aber nicht in einem Atemzug nennen mit einer 100-jährigen Erfolgsgeschichte der GEMA.

: Dann lassen Sie uns zunächst zurückblicken: Erinnern Sie sich noch an Ihre Anfänge bei der GEMA-Kommunikation? : Mit Unterstützung der Geschäftsleitung und der Kollegen gelingen die ersten Schritte in einer neuen Verantwortung immer leichter! Der GEMA-Vorstand hatte seinerzeit dazu aufgerufen, die Unternehmenskommunikation auf allen Ebenen zu intensivieren. Wir hatten uns viel vorgenommen: zunächst bei der Mitglieder- und Kundenkommunikation. So entstanden die neu gestalteten GEMA-Nachrichten, der GEMA-Brief und die Info-Broschüren für unsere Lizenznehmer. Hinzu kam das erweiterte Messeengagement der GEMA auf der Frankfurter Musikmesse und erstmals auch international auf der MIDEM in Cannes. Und dann noch, besonders aufregend und spannend: die erste Homepage der GEMA. Ein solcher Start bleibt natürlich unvergesslich. : Nun ein paar Einblicke: Welche Highlights in Ihrer Kommunikationsarbeit gab es denn? : Ganz aktuell natürlich die Veranstaltungen rund um unser 100-jähriges GEMA-Jubiläum: An erster Stelle möchte ich den Festakt mit dem Bundespräsidenten Johannes Rau in Berlin im Konzerthaus am Gendarmenmarkt nennen. Auf der internationalen Plattform gehört für mich der Weltkongress des Dachverbandes aller Autorengesellschaften (CISAC) im Jahr 1998 dazu, den die GEMA für fast 1.000 Teilnehmer aus aller Welt in Berlin organisiert hat. Jährlicher Höhepunkt ist stets die GEMA-Mitgliederversammlung, denn hier begleitet unsere Kommunikationsarbeit die vitale Vereinsdemokratie der in der deutschen Autorengesellschaft GEMA zusammengeschlossenen Komponisten, Textdichter und Musikverleger. : Und ein tagtägliches Erlebnis der besonderen Art? : Tagtäglich sind wir Kommunikationsarbeiter – für unsere Mitglieder, die Kunden, die internationalen Partner, die Mitarbeiter und natürlich für unsere Kollegen von den Medien. Wir sprechen täglich mit vielen Multiplikatoren, vom Chefredakteur über den Vereinsvorsitzenden und den Musikreferenten der Bundesregierung bis zum EU-Parlamentarier. Das Besondere: Im Team der GEMA-Kommunikation arbeiten PR-Experten, die von ihrer Tätigkeit für den kreativen Menschen begeistert sind. Ihr Engagement leidet dabei nicht unter dem Wissen, dass ein kleiner menschlicher Fehler sofort zum großen öffentlichen Thema werden kann. : Das klingt nach einem speziellen Arbeitsethos? : Wir sind Treuhänder und unsere stets immer wieder neu zu perfektionierende Arbeit ist Voraussetzung für eine gerechte Wertschätzung und Entlohnung der Musikautoren. Perfekte Arbeit ist der tägliche Anspruch nicht nur des Teams der GEMA-Kommunikation, sondern aller Mitarbeiter der GEMA. : Also eine besondere Unternehmenskultur bei der GEMA? : Genauso ist es. Und das beginnt mit der Verankerung in der Geschäftsleitung. Auch Kommunikation ist Chefsache. Der direkte Bericht zum Vorstand und die stets intensiven Beratungen mit dem Vorstand über die angemessen Instrumente der Unternehmensdarstellung sind die Basis für den Erfolg. : Gibt es denn nach zehn Jahren noch so etwas wie Lampenfieber? : Da gibt es Routine, aber auch das, was jeder vor einem öffentlichen Auftritt kennen wird, Anspannung und positiven Stress. : Kleiner Ausblick: Was ist denn Ihr Kommunikationsthema der Zukunft? : Die Sicherung der Urheberrechte im digitalen Zeitalter bleibt das aktuelle Zukunftsthema, ein Thema im europäischen und internationalen Kontext. Wir müssen deutlich machen, dass die in zweihundert Jahren erreichte Errungenschaft der Zivilisation, nämlich der Schutz des geistigen Eigentums als ein Menschenrecht, nicht in Frage gestellt werden kann. Jeder technologische Fortschritt der Zukunft muss mit den Grundpositionen des Urheberschutzes in Einklang gebracht werden. : Johannes Rau feierte ein großes Fest: Musik für Kinder beim Bundespräsidenten – die GEMA ist dabei… : Ein weiteres großes Zukunftsthema: Kinder und Musik. Es ist wichtig, dass Kinder und Jugendliche zur musikalischen Kreativität angeregt werden, zur eigenen Auseinandersetzung mit Musik. Nur so können sie auch sensibel werden für den Wert des musikalischen geistigen Eigentums. Es war deshalb für die GEMA selbstverständlich, diese Initiative des Bundespräsidenten zu unterstützen. : Was machen Sie eigentlich, wenn Sie nicht für die GEMA kommunizieren, reden Sie dann noch? : Dann singe ich lieber mit meiner kleinen Tochter Theresa ihre Lieblingslieder rauf und runter.

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