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Niedersächsische Kulturzentren fürchten drastische Auswirkungen der Mittelkürzungen +++ Verschwendung bei Stiftung Preußischer Kulturbesitz gerügt
Niedersächsische Kulturzentren fürchten drastische Auswirkungen der MittelkürzungenHannover (ddp-nrd). Die niedersächsischen Kulturzentren fürchten dramatische Auswirkungen der von der Landesregierung beschlossenen Haushaltskürzungen. Die Soziokultur sei «überproportional betroffen», sagte der Geschäftsführer der Landesarbeitsgemeinschaft Soziokultur (LAG), Gerd Dallmann, am Dienstag in Hannover. Nachdem bislang 1,5 Millionen Euro Landeszuschüsse für Projektförderung zur Verfügung gestanden hätten, müsse man nun mit rund 720 000 Euro auskommen. Dem stünden jedoch 115 Anträge von Kultureinrichtungen mit einem Volumen von insgesamt 2 Millionen Euro gegenüber, erläuterte Dallmann. Einen Großteil der Anträge werde der Beirat der LAG wohl ablehnen müssen.
Dallmann betonte, dass bestehende Einrichtungen mit Investitionsbedarf weiter gefördert werden sollen. Allerdings werde es auch hier Abstriche geben. Das könne zur Folge haben, dass Veranstaltungen teurer werden, weil die Einrichtungen mangels Investitionen in die erforderliche Technik nun Gerätschaften mieten müssten. Für neue Kulturzentren mit großem Investitionsbedarf sei angesichts der Kassenlage kaum noch Spielraum vorhanden. «Es ist eine Abwärtsspirale in Gang gesetzt worden, deren Ende noch nicht absehbar ist», betonte der LAG-Geschäftsführer.
LAG-Vorstandsmitglied Anne Moldenhauer befürchtet durch die Kürzungen der Landeszuschüsse einen Dominoeffekt, weil dadurch auch Drittmittel bei der Finanzierung von bestimmten Projekten wegfielen. Es sei abzusehen, dass es insgesamt weniger Veranstaltungen geben und sich der Zustand der Häuser weiter verschlechtern werde. Welche soziokulturellen Einrichtungen eine Förderung von der LAG erhalten, wird der Beirat den Angaben zufolge voraussichtlich Mitte Dezember entscheiden.
Verschwendung bei Stiftung Preußischer Kulturbesitz gerügt
Berlin (ddp). Der Bundesrechnungshof wirft der Stiftung Preußischer Kulturbesitz Verschwendung vor. In seinem am Dienstag in Berlin vorgestellten Jahresbericht 2004 kritisieren die Rechnungsprüfer, dass sich die Stiftung nicht darauf beschränke, auf der Berliner Museumsinsel die historischen Bauwerke wieder herzurichten.
Vielmehr seien auch ein neues Eingangsgebäude, unterirdische Gänge als Verbindung zwischen einzelnen Gebäuden und eine Absenkung des Kellerfußbodens im Pergamonmuseum geplant.
Damit seien problematische Eingriffe in die historische Bausubstanz und Baukosten von mehr als 130 Millionen Euro verbunden, beklagte Rechnungshofpräsident Dieter Engels. Die Behörde empfehle daher, auf die Neubauten zu verzichten.