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20.7.: kulturpolitik aktuell +++ kulturpolitik

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CDU-Politikerin Grütters befürwortet Bundeskulturministerium +++ Limbach: Arbeit der Goethe-Institute in mehreren Ländern behindert


CDU-Politikerin Grütters befürwortet Bundeskulturministerium
Berlin (ddp). Die Berliner Spitzenkandidatin der CDU für die Bundestagswahl, Monika Grütters, plädiert als erste CDU-Politikerin offen für ein Bundeskulturministerium. «Die auswärtige Kulturpolitik und die Goethe-Institute wären besser im Kulturressort angesiedelt, das würde auch seine Aufwertung zu einem Bundesministerium rechtfertigen«, sagte sie der «Berliner Zeitung» (Mittwochausgabe) laut einem Vorabbericht. Die CDU-Politikerin fügte hinzu: »Das Auswärtige Amt will aber nicht davon lassen, Kultur und Bildung sind ein großer Etatposten und die beste Möglichkeit der deutschen Selbstdarstellung im Ausland - auch für die Minister.»
Damit stellt sich Grütters frontal zu der Haltung Unions-regierter Länder wie Bayern und Baden-Württemberg, die schon einem Kulturstaatsminister ohne Ministerium jede Kompetenz absprechen und die ein Bundeskulturministerium für verfassungswidrig halten.

Limbach: Arbeit der Goethe-Institute in mehreren Ländern behindert
Leipzig (ddp). In mehreren Staaten wird die Arbeit der Goethe-Institute derzeit erheblich behindert. Gefährlich sei die Situation in Afghanistan, sagte Jutta Limbach, Präsidentin des Goethe-Instituts, der «Leipziger Volkszeitung» (Mittwochausgabe). «Moderne Musik können Sie dort nicht zur Aufführung bringen, ohne dass Sie Leib und Leben der Musiker gefährden.» Die Gefahr gehe dort von islamistischen Fundamentalisten aus, so Limbach.
Erhebliche Probleme gebe es auch in Weißrussland. «Neben dem Polnischen Institut ist unser Haus in Minsk das einzige Kulturinstitut, das seine Türen noch offen hat. Aber die Arbeit und der Besuch des Instituts werden vielfach behindert», sagte Limbach. Doch auch nach dem Überfall auf das Goethe-Institut in Togo vom 29. April des Jahres würden die Institute nicht zu Hochsicherheitstrakten, sondern sollten weiter «offene und einladende Häuser sein und nicht nach außen wie eine Trutzburg wirken».
Für die Sicherheit der Goethe-Institute sei die Kooperation mit dem Auswärtigen Amt, vor allem mit den Botschaften, «eminent wichtig», sagte Limbach vor dem Hintergrund anhaltender Diskussionen über einen Wechsel der auswärtigen Kulturpolitik in die Ressortzuständigkeit des Kulturstaatsministeriums.