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24.5.: kulturfinanzierung aktuell +++ kulturfinanzierung

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Sachsen-Anhalt: Theatern und Orchestern droht Defizit von acht Millionen Euro +++ Dresden: Sachsen will Schlösser und Gärten privatisieren


Sachsen-Anhalt: Theatern und Orchestern droht Defizit von acht Millionen Euro
Halle (ddp-lsa). Den Theatern und Orchestern in Sachsen-Anhalt droht bei gleich bleibenden Ensemblegrößen ein Defizit von rund acht Millionen Euro. Das Land wolle seine Fördersumme in den neuen Theater- und Orchesterverträgen mit insgesamt rund 36 Millionen Euro konstant halten, sagte Kultusminister Jan-Hendrik Olbertz (parteilos), der in Halle erscheinenden «Mitteldeutschen Zeitung» (Samstagausgabe). Der Mehrbedarf, der allein auf Landesseite mit 1,3 Millionen Euro angegeben wird, sei damit aber nicht gedeckt. Hintergrund für das Defizit seien die Finanzkrise der Städte und Landkreise sowie die Tariferhöhungen im öffentlichen Dienst.
Die Theater und Orchester in Sachsen-Anhalt müssten eine «Debatte über die realistische Größe ihrer Ensembles» führen oder der Finanzkrise mit hausinternen Tarif-Lösungen begegnen, sagte Olbertz. Zugleich warnte er vor der Schieflage, die entstehen könnte, wenn man das eigentlich zeitlich befristete Mittel der Haustarifverträge zum permanenten Prinzip machen wolle.


Dresden: Sachsen will Schlösser und Gärten privatisieren
Dresden (ddp-lsc). Der Freistaat Sachsen plant, den Staatsbetrieb Schlösser, Burgen und Gärten Sachsen zu privatisieren. Der Sprecher des Finanzministeriums, Burkhard Beyer, sagte den «Dresdner Neuesten Nachrichten» (Samstagausgabe), es sei vorgesehen, den Staatsbetrieb in eine GmbH umzuwandeln, um eine noch wirtschaftlichere Arbeit zu bewirken. Die Entscheidung über die Privatisierungspläne stehe demnächst an. Die Landtagsabgeordneten Heiko Hilker (Linke) und Karl-Heinz Gerstenberg (Grüne) kritisierten die Pläne als Startschuss für den Ausverkauf von sächsischem Kulturgut.
Mit mehr als 2,45 Millionen Besuchern haben die Staatlichen Schlösser, Burgen und Gärten nach früheren Angaben des Finanzministeriums im vergangenen Jahr ein Rekordergebnis erzielt. Die Einnahmen wurden um rund 500 000 Euro auf rund 12,3 Millionen Euro gesteigert. Der Kostendeckungsgrad ist den Angaben zufolge mit mehr als 60 Prozent im Vergleich zum Vorjahr nahezu konstant geblieben. Die Höhe der Zuschüsse habe im vergangenen Jahr 9,8 Millionen Euro betragen.