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Paris: Experten beraten über Schutz der kulturellen Vielfalt +++ Nürnberg: Genossenschaft Deutscher Bühnen-Angehöriger tagt
Paris: Experten beraten über Schutz der kulturellen Vielfalt
Bonn (ddp). In Paris beginnt am Mittwoch die entscheidende Sitzung der UNESCO-Kommission zum Schutz der kulturellen Vielfalt. Bis 4. Juni beraten Regierungsvertreter darüber, wie den Liberalisierungsbestrebungen der Welthandelsorganisation WTO im kulturellen Bereich begegnet werden kann. Im Oktober soll die UNESCO-Generalkonferenz das Übereinkommen verabschieden, teilte die Kommission am Dienstag in Bonn mit.
In Gefahr sehen die Kulturpolitiker die kulturelle Vielfalt vor allem durch das allgemeine Handelsabkommen der WTO (GATS). Dieses Vertragswerk will Kultur als reine Handelsware einstufen und damit alles unterbinden, was den freien Handel behindern könnte - so auch staatliche Subventionen. In Deutschland und anderen EU-Ländern geht daher die Angst um, dass dadurch die Finanzierung zum Beispiel des öffentlich-rechtlichen Rundfunks, der Theater, Bibliotheken und Opernhäuser in Frage gestellt wird. Die Verhandlungen zum GATS-Abkommen sollen möglichst 2006 unter Dach und Fach sein.
Ziel der UNESCO-Verhandlungen ist die Schaffung eines neuen internationalen Rechtsinstruments, mit dessen Hilfe kulturpolitische Ziele nationaler Politik mit internationalen Handelsabkommen in Einklang gebracht werden können. Im Vorfeld der Verhandlungen haben die 25 Mitgliedstaaten der Europäischen Union eine gemeinsame Position abgestimmt.
http://www.unesco.de/c_arbeitsgebiete/kulturelle_vielfalt.htm
Nürnberg: Genossenschaft Deutscher Bühnen-Angehöriger tagt
Nürnberg (ddp). Der Genossenschaftstag der Genossenschaft Deutscher Bühnen-Angehöriger (GDBA) befasst sich heute und morgen in Nürnberg mit aktuellen Problemen des Kulturbetriebes wie schlechter Finanzierung und drohender Arbeitslosigkeit. Das alle vier Jahre stattfindende Treffen steht in diesem Jahr ganz im Zeichen der wirtschaftlichen Stagnation und hoher Arbeitslosigkeit.
Zu den Themen gehört unter anderem die stetig abnehmende Finanzierung der kulturellen Einrichtungen. «Begonnen hat die Erosion der Kulturlandschaft vor allem in den neuen Bundesländern,» sagte GDBA-Präsident Herdlein. Die Unterschreitung des Flächentarifvertrages durch Haustarifverträge werde hier fast schon zur Regel. Diese Entwicklung greife jetzt auch auf die alten Bundesländer über.