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27.3.: kulturfinanzierung aktuell +++ kulturfinanzierung

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Hamburg: Elbphilharmonie wird teurer als geplant +++ Magdeburg: Sachsen-Anhalts Bibliotheken fordern finanzielle Grundsicherung


Hamburg: Elbphilharmonie wird teurer als geplant
Hamburg (ddp). Die Elbphilharmonie in der neuen Hamburger Hafencity wird offenbar teurer als geplant. Trotz eines vereinbarten Festpreises von 241,3 Millionen Euro kommen auf Hamburgs Steuerzahler erhebliche Mehrkosten zu, für die die Bauunternehmen nicht haftbar gemacht werden können, berichtet die Tageszeitung «Die Welt» (Donnerstagausgabe). Die Rede ist von bis zu 20 Millionen Euro.
Der Chef der Realisierungsgesellschaft (Rege), Hartmut Wegener, bestätigte der Zeitung, dass es aus Betriebs- und aus Umweltgründen zu Mehrkosten komme. Zahlen wollte er aber nicht nennen. «Das steht noch gar nicht fest», sagte der Chefplaner der Elbphilharmonie.
Ein Grund für die Preissteigerung des Bauvorhabens sind Probleme bei der Kühlung des Gebäudes. Ursprünglich sollte sie ausschließlich mit Elbwasser erfolgen. Doch neue, strengere Richtlinien zur Entnahme von Elbwasser verlangen ein zusätzliches Kühlsystem. Dazu musste das Grundwasser angebohrt werden, sagte Wegener.


Magdeburg: Sachsen-Anhalts Bibliotheken fordern finanzielle Grundsicherung
Magdeburg (ddp-lsa). Sachsen-Anhalts öffentliche Bibliotheken fordern mehr Rechtssicherheit für ihren Bestand. Die 90 hauptamtlich betriebenen Einrichtungen zwischen Arendsee und Zeitz befinden sich zu einem Großteil in Trägerschaft der Kommunen. Ihre Unterhaltung gehört dort nach wie vor lediglich zu den freiwilligen Leistungen. Dies müsse dringend geändert werden, sagte der Vorsitzende des Bibliotheksverbandes Sachsen-Anhalt, Hartmut Glöckner, in einem Gespräch mit der Nachrichtenagentur ddp.
Er plädierte für die umgehende Verabschiedung eines eigenen Bibliotheksgesetzes für das Bundesland. Darin sollte unter anderem deren Bildungsauftrag festgeschrieben werden. Es müsse zudem eine finanzielle Grundsicherung der öffentlichen Bibliotheken gewährleisten, erklärte Glöckner. Eine entsprechende gesetzliche Regelung sei «längst überfällig».
Während in den Jahren seit der Wende fast alle Häuser saniert und modern ausgestattet wurden, fehle nunmehr das Geld für den Aufbau und die Erweiterung der Bestände. Höhere Aufwendungen unter anderem für den Erwerb von Literatur und Zeitschriften belasteten die Bibliotheken von Jahr zu Jahr mehr. Es falle zunehmend schwerer, alle Aufgaben zu erfüllen, zumal auch bei den Personalkosten immer wieder gespart werde.
Den Rückgang der Zahl der Leser in Sachsen-Anhalt von 360 000 im Jahr 1996 auf gegenwärtig knapp 150 000 begründete Glöckner damit, dass die «demografische Entwicklung» auch die Bibliotheken treffe. Dazu komme die Einführung von Lesegebühren zwischen 5 und 20 Euro pro Jahr, die es bereits in zwei Dritteln aller Bibliotheken im Bundesland gibt. Damit würden zusätzliche Hemmschwellen für die Nutzer aufgebaut. Gerade in sozial schwachen Familien nutze man durchaus einen Leseausweis für mehrere Personen. Er könne insgesamt jedoch kein Desinteresse an den Bibliotheken erkennen, die Leselust sei ungebrochen.