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Bayern: Freistaat fördert Volksmusik mit 666 000 Euro +++ Mecklenburg-Vorpommern: DOV kritisiert Landespläne zu neuen Theater- und Orchesterstrukturen in Mecklenburg-Vorpommern
München: Freistaat fördert Volksmusik mit 666 000 Euro
München (ddp-bay). Der Freistaat investiert in diesem Jahr rund 666 000 Euro in die Pflege und Erforschung der Volksmusik. «Die staatliche Förderung trägt dazu bei, dass die Volksmusik vor allem im ländlichen Raum das kulturelle und gesellschaftliche Leben in den Kommunen mitgestaltet und bereichert», würdigte Kunstminister Thomas Goppel (CSU) am Mittwoch in München die Bedeutung der Heimatpflege.
Die Förderung erfolgt über Vereine, die im Bereich der Volksmusikpflege von überregionaler Bedeutung sind. Dazu zählen den Angaben zufolge der Landesverein für Heimatpflege, die Münchner Schule für Bairische Musik, die Forschungsstelle für fränkische Volksmusik, der Bayerische Trachtenverband sowie der Verein zur Pflege der Bayerischen Volksmusik.
Berlin: DOV kritisiert Landespläne zu neuen Theater- und Orchesterstrukturen in Mecklenburg-Vorpommern
Die Deutsche Orchestervereinigung (DOV), Berufsverband und Gewerkschaft der Orchestermusiker in Deutschland, äußert harsche Kritik an den aktuellen Theater- und Orchesterplanungen des Landes Mecklenburg-Vorpommern. "Es droht eine bundesweit einzigartige Kulturkatastrophe", so fasst Gerald Mertens, Geschäftsführer der DOV die erste Bewertung der am Dienstag in Schwerin vorgestellten Landespläne zusammen. "Seit 1990 wurde die Zahl der Orchester im Land von ehemals acht bereits auf vier halbiert. Heute gibt es noch 292 von ursprünglich 530 Musikerplanstellen. Bei Umsetzung der Landespläne blieben nach erforderlichen Massenentlassungen nur noch zwei künstlerisch völlig entstellte Reste-Orchester übrig. Verantwortungsvolle Kulturpolitik sieht anders aus!", ärgert sich Mertens.
Würde man - wie vorgeschlagen - die Orchester aus Rostock und Schwerin sowie aus Vorpommern und Neubrandenburg jeweils fusionieren, müsste zwangsläufig auch das Musiktheater- und Konzertangebot an allen Standorten mindestens halbiert werden. "Da die Ensembles aufgrund der weiten Entfernungen für eine Aufführung oder Probe bis zu 170 Kilometer zurücklegen müssten, würden Fahrzeiten und gesetzliche Ruhezeiten mögliche Aufführungen auf ca. nur noch ein Drittel des gegenwärtigen landesweiten Angebots reduzieren. Die Einspielergebnisse würden drastisch sinken und die Transport- und Logistikkosten stark ansteigen. Wie will das Land den Steuerzahlern, der Wählerschaft und den Kommunen vermitteln: Wir zahlen weiter 100 Prozent für die Theater und Orchester, reduzieren das Angebot aber auf 33 Prozent? Das wird niemand verstehen", meint Mertens weiter.
"Das Diskussions- und Eckpunktepapier der Landesregierung darf und wird nicht das letzte Wort sein. Es ist nur zu hoffen, dass die kommunalen Theater- und Orchesterträger sich vom Land nicht völlig in die Defensive drängen und mehr oder weniger erpressen lassen", so Mertens abschließend.
Quelle: http://www.dov.org
s. auch: MV: Kabinett beschließt Plan für künftige Struktur der Bühnen und Orchester