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3.3.: kulturpolitik aktuell +++ kulturpolitik

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Christina Weiss eröffnete «Weimarer Reden» 2003 +++ Protest - Parteiaustritt wegen Hamburger Kultursenatorin


Christina Weiss eröffnete «Weimarer Reden» 2003
Weimar (ddp-lth). Die «Weimarer Reden» gehen in ihr Jubiläumsjahr. Den Auftakt zur zehnten Edition dieser vom Deutschen Nationaltheater (DNT) und Kulturamt veranstalteten Reihe gab am Samstag mit Christina Weiss (parteilos) die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien. Die promovierte Literaturwissenschaftlerin erläuterte allerdings nicht die Kultur des Bundes, sondern hielt ein dem «genius loci» verpflichteten Vortrag über «Heute Avantgarde - morgen Klassiker». Die Einführung sprach der Generalintendant des DNT, Stephan Märki.
Neben Christina Weiss sehen die «Weimarer Reden» bis Ende März - dann jeweils wieder am traditionellen Sonntagvormittag - weitere vier Persönlichkeiten in der Klassikerstadt. Der Autor, Publizist und langjährige ARD-Korrespondent in Beirut und Amman, Marcel Pott, wird sich am 9. März mit der Rolle der Deutschen im Nahost-Konflikt auseinandersetzen. Von der Kulturjournalistin, Literaturkritikerin und Herausgeberin der «Literaturen», Sigrid Löffler, werden eine Woche später Anmerkungen zum deutschen Buchmarkt und zur Literaturkritik erwartet.
Ehe der Schweizer Schriftsteller und Politologe Adolf Muschg sich am 30. März mit dem neuen Absolutismus der Globalisierung beschäftigt, brechen die «Weimarer Reden» am 23. März in seit drei Jahren bewährter Tradition mit einer Lesung aus ihrem Konzept aus. Dann wird die tschechische Literatin, die mit der Goethe-Medaille ausgezeichnete Lenka Reinerova - vorgestellt von ihrem Schriftstellerkollegen Pavel Kohout - aus ihrem Buch «Alle Farben der Sonne und der Nacht» lesen. Darin setzt sie sich mit den stalinistischen Säuberungen in ihrer Heimat nach dem Zweiten Weltkrieg auseinander, von denen sie selbst betroffen war.
Die «Weimarer Reden» mussten sich in diesem Jahr finanziellen Schwierigkeiten stellen. Nachdem sie ihr Geburtshelfer und langjähriger Förderer Random House-Bertelsmann nicht mehr alimentiert, sprangen vier Thüringer Unternehmen und der MDR in die Bresche. Die Stadt Weimar und das Deutsche Nationaltheater haben bekräftigt, die erfolgreiche Reihe in bewährter Kooperation weiterführen zu wollen. Um jedoch auch in ihr zweites Jahrzehnt gehen zu können, würden für die «Weimarer Reden» noch Paten gesucht. Den Reigen der Redner, die zunächst nur über Deutschland und seine Zukunft nach der Wende sprachen, hatte am 1. Mai 1994 der Arzt, Biochemiker und Essayist Jens Reich eröffnet. Ihm folgten Literaten, Künstler, Politiker und Wissenschaftler aus aller Welt.
http://www.weimar.de ; http://www.nationaltheater-weimar.de

Protest - Parteiaustritt wegen Hamburger Kultursenatorin
Hamburg (ddp-nrd). Aus Protest gegen die Politik der Hamburger Kultursenatorin Dana Horakova (parteilos) will die langjährige Kulturdeputierte und Bürgerschaftsabgeordnete Rena Vahlefeld aus der CDU austreten. Vahlefeld habe ihren Entschluss Bürgermeister Ole von Beust und CDU-Parteichef Dirk Fischer nach 30-jähriger Mitgliedschaft schriftlich mitgeteilt, berichtete die «Welt am Sonntag» vorab. «So kann ich endlich wieder frei über die verfehlte Kulturpolitik reden. Frau Horakova, ein Horror für diese Stadt, hat ihre Chance gehabt und vertan», schreibt Vahlefeld.
Horakova sei kein Aushängeschild für diese Stadt, vor allem nicht für potenzielle Sponsoren und Mäzene. Geld sei unter Horakovas Vorgängerin Christina Weiss (parteilos) auch nicht mehr vorhanden gewesen, aber die Stimmung «war gut bis exzellent, sie ist zur Zeit miserabel», schreibt Vahlefeld weiter. Kulturschaffende sowie Theaterleute beklagten sich, sie hätten in der Politik keine Ansprechpartner mehr. Ingo Metzmacher, der die Hamburger Oper zu einem führenden Opernhaus gemacht habe, hätte man über 2005 hinaus halten müssen, schreibt Vahlefeld.