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Jürgen Rüttgers betont Bedeutung der Kunst für die Gesellschaft +++ Horst Köhler würdigt Werk von Max Ernst
Jürgen Rüttgers betont Bedeutung der Kunst für die Gesellschaft
Brühl (ddp-nrw). Anlässlich der Eröffnung des Brühler Max-Ernst-Museums hat Ministerpräsident Jürgen Rüttgers (CDU) die Bedeutung der Kunst für die Gesellschaft betont. «Kunst macht Zukunft möglich und ist Zukunft. Indem sie lehrt, die Dinge so zu sehen, wie sie bisher nicht gesehen worden sind, macht sie sichtbar, was sich ankündigt», sagte Rüttgers am Samstag in Brühl.
Er bezeichnete die Förderung von Kunst und Kultur als «herausragende politische Aufgabe der kommenden Legislaturperiode». Indem Kunst auf ihre Weise die Fragen von morgen stelle und Antworten darauf erprobe, setze sie starke innovative und kreative Kräfte in der Gesellschaft frei. Diese wirkten weit über die Kunst hinaus. Kunst sei deshalb immer auch ein Beitrag zur inneren Einheit einer Gesellschaft, hob der Ministerpräsident hervor.
Rüttgers bezeichnete das neue Max-Ernst-Museum als ein «neues Juwel der modernen Kunst des 20. Jahrhunderts in Nordrhein-Westfalen». Max Ernst sei nach langer Zeit wieder nach Hause ins Rheinland zurückgekehrt. Die Eröffnung des Museums sei ein großer Tag für das Bundesland. Der Um- und Erweiterungsbau des Museums wurde vom Land mit zehn Millionen Euro unterstützt
Horst Köhler würdigt Werk von Max Ernst
Brühl (ddp). Bundespräsident Horst Köhler hat das Lebenswerk des Malers und Bildhauers Max Ernst gewürdigt. «Nach seinem weltweiten Erfolg ist dieser große deutsche Künstler nun wieder in seiner rheinischen Heimat angekommen», sagte Köhler am Samstag bei der Eröffnung des Max-Ernst-Museums in Brühl. An die aus den USA angereisten Nachkommen des Künstlers gewandt äußerte Köhler seine Bestürzung und Trauer über die Unwetterkatastrophe in Louisiana.
Der Bundespräsident räumte ein, dass sich ihm das Werk von Max Ernst nicht leicht erschlossen hat: «Max Ernst macht es den Betrachtern mit sich und seiner Kunst nicht leicht. Seine Werke irritieren und fordern heraus. Sie zwingen zum genauen Hinsehen.» Das einzige Museum, das sich dem Leben und Werk von Max Ernst widmet, zeigt unter anderem 60 Plastiken und etwa 700 grafische Blätter des Künstlers. Ernst wurde am 2. April 1891 in Brühl geboren und starb am 1. April 1976 in Paris. Der Maler, Plastiker und Objektkünstler gilt als Wegbereiter des Dadaismus und Surrealismus und zählt zu den bedeutendsten Repräsentanten der Bildenden Kunst des vergangenen Jahrhunderts.
Köhler appellierte zu mehr Offenheit und Unvoreingenommenheit im Umgang mit zeitgenössischer Kunst. Es sei wichtig, dass Kunst und Kultur in der Gesellschaft eben nicht unter «ferner liefen» rangierten. «Nur wer sich sein kulturelles Erbe erschließt, weiß wirklich, wer er ist», hob Köhler hervor.
Er erwähnte auch das spannungsreiche Verhältnis zwischen Ernst und seiner Geburtsstadt Brühl. So hatte der Künstler die ihm angetragene Ehrenbürgerschaft abgelehnt und sich erst in späten Jahren mit seiner Heimatstadt ausgesöhnt.
http://www.maxernstmuseum.de