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8.2.: kulturfinanzierung aktuell +++ kulturfinanzierung

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Potsdam: Wanka will Zuschüsse für Deutsches Filmorchester Babelsberg streichen +++ Berlin: «Lostart» kann weiterarbeiten - Finanzierung bis 2009 gesichert

Potsdam: Wanka will Zuschüsse für Deutsches Filmorchester Babelsberg streichen
Die Deutsche Orchestervereinigung (DOV) erhebt schwere Vorwürfe gegen die Brandenburgische Kulturministerin Johanna Wanka. Diese will die Landesmittel für das Deutsche Filmorchester Babelsberg zum 1. Juli 2005 streichen.
"Mit ihrem Plan, die Landesförderung für das Deutsche Filmorchester Babelsberg zum Juli 2005 einzustellen, versetzt die Ministerin der Bewerbung der Landeshauptstadt Potsdam um die Kulturhauptstadt den endgültigen Todesstoß. Potsdam kämpft noch mit den Folgen der Abwicklung der Brandenburgischen Philharmonie aus dem Jahr 1999, die der seinerzeitige Oberbürgermeister und jetzige Ministerpräsident Matthias Platzeck verfügt hatte, und jetzt soll auch noch dieses renommierte Orchester in Potsdam sterben", entrüstet sich DOV-Geschäftsführer Gerald Mertens.
Die Marke "Kulturland Brandenburg" werde damit der Lächerlichkeit preisgegeben. Die geplante Abwicklung des Deutschen Filmorchesters sei um so skandalöser, da dieses einzigartige Orchester sich in den wenigen Jahren einen hervorragenden Ruf im internationalen Film- und Fernsehgeschäft erworben habe und 55 Prozent seines Etats selbst erwirtschafte. "Dies ist einsame Spitze unter allen Orchestern bundesweit! Die Ministerin sollte den Plan der Orchesterabwicklung schnellstens fallen lassen und lieber intensiv nach weiteren Partnern für das Orchester suchen", so Mertens abschließend.
V.i.S.d.P.
Gerald Mertens
Quelle: http://www.dov.org

(Das Filmorchester Babelsberg unterhält 70 Arbeitsplätze, der Länderzuschuss des Landes Brandenburg beträgt seit 1996 jährlich 750 000 Euro. Im Herbst 2005 will das Orchester von Berlin nach Babelsberg zurück kehren. Mit der Landesförderung sollte auch der Ausbau des Aufnahme- und Mischstudios A in Babelsberg finanziert werden. Wanka begründete die Streichung damit, dass es nicht gelungen sei, weitere Finanz-Partner zu finden und dass das Orchester keine kommunale Anbindung habe. Das Filmorchester engagiert sich auch an der Hochschule für Film und Fernsehen Potsdam Babelsberg, deren Studiengang Filmmusik erst im Oktober 2004 von der Ministerin genehmigt wurde. nmz)

Berlin: «Lostart» kann weiterarbeiten - Finanzierung bis 2009 gesichert
Berlin (ddp). Die Arbeit der Koordinierungsstelle zur Dokumentation von Raub- und Beutekunst ist für die nächsten Jahre gesichert. Bund und Länder einigten sich am Montag in Berlin auf die gemeinsame Finanzierung der Arbeit bis 2009. Die Einrichtung dokumentiert über ihre Internetdatenbank www.lostart.de die Raubkunst (NS-verfolgungsbedingt entzogene Kulturgüter) und die Beutekunst (kriegsbedingt verbrachte Kulturgüter).
Bis heute verzeichnet www.lostart.de Such- und Fundmeldungen über 80 000 detailliert beschriebene Kulturgüter von über 300 Einrichtungen und 200 Personen. In der Vergangenheit führten Identifizierungen über die Datenbank in mehreren Fällen zur Rückgabe von Kulturgütern an die Berechtigten. Um die Zahl der Meldungen zu steigern, will die Koordinierungsstelle ihre Öffentlichkeitsarbeit künftig intensivieren.
Sie wurde 1994 als Anlaufstelle der Länder für die Rückführung von Kulturgütern zur Beutekunst-Dokumentation in Bremen gegründet und ist seit 1998 beim Kultusministerium des Landes Sachsen-Anhalt in Magdeburg angesiedelt. Seit 2001 arbeitet sie als von Bund und Ländern finanzierte Koordinierungsstelle für Kulturgutverluste.
http://www.lostart.de