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8.7.: kulturpolitik aktuell +++ kulturpolitik

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Berliner Bibliotheken sollen neu geordnet werden +++ Goppel sieht gute Chancen für Aufnahme des Limes in Welterbeliste


Berliner Bibliotheken sollen neu geordnet werden
Berlin (ddp-bln). Die öffentlichen Bibliotheken Berlins sollen effizienter strukturiert werden. Die derzeitige «Blockadesituation» der Bibliotheken müsse durch eine Neuorganisation aufgehoben werden, forderte Kultursenator Thomas Flierl (PDS) am Donnerstag. Dies sei eine gesamtstädtische Aufgabe, die nur im Einvernehmen mit den Bezirken gelöst werden könne. Ziel sei es, ein großstädtisches, bezirksübergreifendes System unter Aufrechterhaltung der Bibliotheks-Hoheit der Bezirke aufzubauen.
Flierl folgt damit den Vorschlägen einer vom Kultursenat und den Bezirksstadträten eingesetzten Expertenkommission. Diese empfiehlt in ihrem Abschlussbericht unter anderem die Einrichtung einer gemeinsamen Dienstleistungszentrale, die rund um den Verbund der öffentlichen Bibliotheken angesiedelt sein soll. Außerdem soll ein stadtweites Qualitätsmanagement etabliert werden. Darüber hinaus soll der Medienetat aufgestockt werden.
Die Expertenkommission, zu der Führungskräfte großer deutscher Bibliothekssysteme zählen, verwies auf zu niedrige Ausgaben für die Anschaffung neuer Bestände im Vergleich zu Bibliotheken in anderen Städten. Zudem wurden aufwändige Mehrarbeiten in der Verwaltung festgestellt. Insgesamt sollen die Verantwortung der lokalen Bibliotheken gesteigert und die Kundenorientierung deutlich verbessert werden.
Zur Umsetzung dieser Empfehlungen will Flierl eine Arbeitsgruppe aus Senats- und Bezirksvertretern einsetzen. Die Ergebnisse sollen im Herbst vorgestellt werden.

Goppel sieht gute Chancen für Aufnahme des Limes in Welterbeliste
München (ddp). Bayerns Wissenschaftsminister Thomas Goppel (CSU) ist optimistisch, dass der obergermanisch-raetische Limes - so die offizielle Bezeichnung für den deutschen Limes - in die UNESCO-Welterbeliste aufgenommen wird. Aufgrund der «unbestrittenen» Bedeutung des Limes und der «völlig neuen Dimension» der möglicherweise neuen Welterbestätte sehe er dafür «gute Chancen», sagte er am Donnerstag der Nachrichtenagentur ddp in München.
Am Montag kommt das Welterbekomitee im südafrikanischen Durban zu einer einwöchigen Sitzung zusammen, um über den gemeinsamen Antrag von Bayern, Baden-Württemberg, Hessen und Rheinland-Pfalz zu entscheiden. Der 550 Kilometer lange Limes - 164 Kilometer davon befinden sich auf bayerischem Boden - wäre Goppel zufolge neben der Chinesischen Mauer «sicher eines der größten Kulturdenkmäler in der UNESCO-Liste».
Goppel fürchtete jedoch, dass die deutsche Bewerbung vielleicht «aus rein technischen Gründen noch einmal hintan treten» müsse. In den vergangenen Jahren unternehme die UNESCO zunehmend Anstrengungen, inbesondere Anträge aus Staaten zu berücksichtigen, die in der Liste noch nicht eingetragen seien. Deutschland gehöre mit derzeit 30 Einträgen aber zu den «absoluten Spitzenreitern».
Von einer Eintragung versprach sich der Minister eine «faktische Verbesserung des Denkmalschutzes», auch wenn keine gesetzlichen Standards angehoben oder neu eingeführt würden. Die Erfahrungen bei anderen Welterbestätten hätten zudem gezeigt, «dass durch den Adelsschlag der UNESCO zweifellos ein wesentlich größeres Interesse - auch international gesehen - an den betreffenden Stätten entsteht, das sich natürlich auch in touristischer Hinsicht auswirkt».