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Berlin (ddp-bln). CDU-Kulturexperte Michael Braun hat Fehler seiner Partei beim Umgang mit den existenzgefährdeten Kudamm-Bühnen eingeräumt. «Da hat sich die CDU nicht mit Ruhm bekleckert», sagte Braun am Mittwoch.
Die Theater-Pächter müssten jetzt gemeinsam mit dem auch für Kultur zuständigen Regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) das Gespräch mit den Investoren des Gebäudekomplexes suchen. Dabei gehe es um die Frage nach der Perspektive der Theater.Erst kürzlich war bekannt geworden, dass sich die CDU-SPD-Koalition 1998 für zwei Millionen Mark die Zweckbindung für die privaten Boulevard-Theater vom damaligen Eigentümer des Komplexes abkaufen ließ. Damit war der Bestandsschutz aufgehoben. Das hatte die Grünen-Kulturexpertin Alice Ströver nach eigenen Angaben durch Akteneinsicht herausgefunden und vor einigen Wochen öffentlich gemacht. Forderungen, die beiden Bühnen jetzt unter Denkmalschutz zu stellen, lehnte Wowereit ab, weil er Schadenersatzklagen des Immobilienbesitzers befürchtet.
Nach bisherigem Stand können die Theater vorerst bis Ende 2007 im Kudamm-Karree, das umfangreich umgebaut werden soll, bleiben. Nicht ausgeschlossen wird, dass letztlich nur eine der beiden Bühnen überlebt.