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Berlin: Für die Kultur gibt es genug Geld

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In der deutschen Kulturlandschaft gibt es nach Ansicht des früheren Kulturstaatsministers Michael Naumann keine existenzielle Krise, die die Politiker auf den Plan rufen müsste. "Die prinzipielle Behauptung, dass in Deutschland zu wenig für Kultur ausgegeben wird, ist falsch", sagte Naumann am Donnerstagabend in einer Diskussionsveranstaltung in der Bayerischen Vertretung in Berlin.

orf - Der kulturelle Reichtum Deutschlands mit 100 Opernhäusern, zahlreichen Museen und Orchestern sei einmalig. Kulturvertreter und die Medien beherrschten aber die "Kunst der Klage", weil das "mehr Spaß" mache. Da sich die Kultur in erster Linie mit moralischen Fragen befasse, spiele sie in der politischen Diskussion eine relativ untergeordnete Rolle. Man müsse auch die Frage stellen, warum es allen Parteien nicht gelinge, kulturpolitisch aktive Bürger in die Politik zu holen, meinte der Mitherausgeber und Chefredakteur der Wochenzeitung "Die Zeit" in der von Dieter Stolte moderierten Diskussion zum Thema "Die Kunst, die Macht und das Geld".

Der bayerische Kultusminister Hans Zehetmair (CSU) sieht "sehr viel Eigenbefindlichkeiten" in der Kulturszene. Staat und öffentliche Hand dürften sich jedoch nicht aus der Kulturförderung zurückziehen. "Aber in der Organisation und im Management müssen wir moderner werden."