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Beutekunst: Wertvoller Bücherfund in Tiflis

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(nmz-bl) - Ein Team des MDR- Fernsehmagazins „Artour“ hat im Kaukasus mehrere tausend Bücher, die nach dem 2. Weltkrieg als Beutekunst in die damalige Sowjetunion transportiert wurden, entdeckt. Die Journalisten recherchierten im Zusammenhang der Ernennung der in Halle ansässigen Leopoldina zur Nationalen Akademie der Wissenschaften, zu deren Bestand die Bücher einstmals gehörten.

Die Bände, die sich in einem sehr schlechten Zustand befinden – teilweise zentimeterdick mit Schimmel besetzt –, lagern in einem bunkerähnlichen Gebäude in der georgischen Hauptstadt Tiflis. Über einen Umweg kamen sie 1986 über Petersburg nach Tiflis. Wie MDR Figaro berichtet, seien die georgischen Verantwortlichen nicht bereit, die Bände nach Deutschland zurück zu führen. Stattdessen soll Deutschland die Restaurierung der Bücher in Tiflis finanzieren und entsprechende Technik bereitstellen, was eine weitere schwierige Verhandlungsrunde in Sachen Beutekunst bedeuten könnte.

Die Leopoldina, die am 14. Juli zur Nationalakademie ernannt wird, wurde 1652 in Schweinfurt gegründet und hat seit 1878 ihren ständigen Sitz in Halle. Bundesbildungsministerin Annette Schavan (CDU) sieht die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina als wichtige Institution für die Politikberatung. Politik und Wissenschaft müssten einen kontinuierlichen Dialog führen, sagte Schavan am Mittwoch in Berlin. An erster Stelle sollte jedoch ein Dialog mit Tiflis initiiert werden.

Fernsehtipp zum Thema: Heute, 10.7.2008, 22:05 Uhr, MDR Fernsehen: Artour. Das Kulturmagazin des MDR