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Bremer Theater will in sechs Jahren schuldenfrei sein

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Bremen (ddp-nrd). Mit einem neuen Gesamtkonzept will das 2005 knapp der Insolvenz entgangene Bremer Theater seine finanziellen Probleme in den Griff bekommen. Das Theater werde ein neues Profil erhalten, sagte der designierte Intendant Hans-Joachim Frey am Donnerstag, der im September die Nachfolge von Klaus Pierwoß antritt.

Dazu gehöre auch die Änderung des Namens in «Theater Bremen». Auch das Logo wurde überarbeitet. Künftig stehen vier schräg übereinander gesetzte Hähne für die vier Sparten des Theaters. In sechs Jahren soll das Theater Bremen schuldenfrei sein, sagte Frey weiter.

Obwohl wesentlich weniger Mittel zur Verfügung stünden, solle Kunst auf höchstem Niveau geboten werden, sagte Frey. Wie hoch der Etat sei, wollte er nicht sagen. Das neue Konzept sehe vor, dass in den Spielstätten Theater am Goetheplatz, Schauspielhaus, Brauhauskeller und Moks ab der Spielzeit 2007/2008 alle vier Sparten des Theaters zu sehen seien, sagte Frey. So würden im Schauspielhaus auch Tanz- und Kindertheaterproduktionen aufgeführt.

Künftig sollen in einer Spielzeit zwei Länder im Mittelpunkt stehen. Den Anfang machen Israel und Ungarn. Deshalb ist die erste Premiere am 21. September dem Ungarn György Ligeti und seiner Oper «Le Grand Macabre» im Theater am Goetheplatz gewidmet. Am 1. Februar ist die Uraufführung «Künstler» von Tankred Dorst zu sehen, die den Lebensweg des Künstlers Johann Heinrich Vogeler nachzeichnet. Elke Heidenreich wird für die Kinderoper «Hänsel und Gretel» eine neue Fassung erarbeiten. Die Autorin wird auch an einer neuen Reihe von Lesungen teilnehmen.

Zudem setze die Oper Bremen auf Arien-Abende mit Talenten, «die auf dem Sprung zur Weltkarriere stehen», sagte Frey. Insgesamt wird es in der neuen Spielzeit 33 Premieren geben, darunter acht Uraufführungen. Laut Frey gibt es insgesamt wesentlich mehr Vorstellungen als bisher.

Das Theater habe zurzeit noch 4,2 Millionen Euro Schulden, sagte der kaufmännische Geschäftsführer Wolfgang Patzelt. In sechs Jahren sollen diese beglichen sein. Grundlage dafür sei der gerade ausgehandelte Notlagentarifvertrag, der Planungssicherheit gebe. Der Bremer Senat habe zudem zugesagt, auf eine Rückzahlung von 1,5 Millionen Euro zu verzichten, wenn das neue Konzept umgesetzt werde. Somit müssten innerhalb der nächsten sechs Jahre nur noch 2,7 Millionen Euro abgezahlt werden. «Das trauen wir uns durchaus zu», betonte Patzelt.

Janet Binder