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Brückengegner demonstrieren für Erhalt des UNESCO-Welterbes

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Dresden (ddp-lsc). Der Widerstand gegen die umstrittene Waldschlößchenbrücke in Dresden hält an. Mehrere Tausend Dresdner versammelten sich am Sonntag zu einer der bislang größten Demonstrationen für den Bau eines Elbtunnels. Die Polizei sprach von mindestens 12 000, der Veranstalter von 15 000 Teilnehmern.

Star-Trompeter Ludwig Güttler forderte Gegner und Befürworter der Brücke zu einem «echten Dialog» auf, um den UNESCO-Welterbetitel für das Dresdner Elbtal zu retten. Die Ergebnisse der Fachleute seien «erdrückend», sie müssten nun «in Achtung gegenüber den Sachwaltern der Weltkultur, der UNESCO, umgesetzt werden». Er «gebe die Hoffnung nicht auf, dass wir alle lernfähig geblieben sind».

Nach Ankündigung der UNESCO kann das Dresdner Elbtal seinen Welterbetitel nur beim Bau eines Tunnels behalten. Eine entsprechende Empfehlung hatten am Freitag die Experten abgegeben, die Anfang Februar zu Beratungen über die Baupläne in Dresden weilten.

Sie verwarfen damit zugleich die von einer Arbeitsgruppe ausgehandelten und auch von der sächsischen Regierung unterstützten Korrekturen am ursprünglichen Brückenentwurf. Zugleich hatten sich andere Fachleute am Donnerstag bei einem international besetzten Expertensymposium an der Technischen Universität Dresden ebenfalls für den Bau eines Tunnels ausgesprochen.

Die Entscheidung über den drohenden Titelverlust für das Elbtal wird das Welterbekomitee auf seiner Sitzung Anfang Juli im kanadischen Quebec fällen. Am Dienstag wollen die Brückengegner die ersten 40 000 Unterschriften für einen neuen Bürgerentscheid einreichen. Gesetzlich vorgeschrieben sind lediglich 20 000 gültige Unterschriften.

Zudem will sich der Dresdner Stadtrat am kommenden Donnerstag mit dem Thema Waldschlößchenbrücke befassen. Es gilt derzeit allerdings als unklar, ob eine Mehrheit der Volksvertreter für einen Tunnelbau votieren wird. Die Bauarbeiten für die Brücke laufen indes bereits seit November 2007.