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Chemnitzer Theaterspitze will Haustarifvertrag fortsetzen

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Chemnitz (ddp-lsc). Die Chemnitzer Theaterleitung hat sich für eine Fortsetzung des Haustarifvertrages ausgesprochen. Das Haus befinde sich wegen stockender Tarifverhandlungen in einer problematischen Situation, sagte Generalintendant Bernhard Helmich am Donnerstag in Chemnitz.


Er gehe aber davon aus, dass die Spielzeit 2008/09 wie geplant stattfinden könne. Die Tarifparteien wollten die Verhandlungen demnächst fortsetzen, kündigte Helmich zugleich an. Er befürworte einen neuen Haustarifvertrag mit einem teilweise erhöhten Zuschuss der Stadt.

Die Theater Chemnitz erhalten seit 2006 einen jährlichen Zuschuss von 22,3 Millionen Euro. Mit dem Auslaufen des Haustarifvertrages nach drei Jahren forderten die Gewerkschaften jetzt eine Rückkehr zum Flächentarif beziehungsweise die Anpassung an das gestiegene Lohnniveau im öffentlichen Dienst. Nach insgesamt neun Jahren Haustarif zur Beschäftigungssicherung sei dies verständlich, räumte Helmich ein. Es bedeute jedoch einen Mehrbedarf von rund 4,2 Millionen Euro oder die Streichung von mehr als 100 Stellen im Ensemble und beim technischen Personal.

Kulturbürgermeisterin und Theater-Aufsichtsratsvorsitzende Heidemarie Lüth (Die Linke) plädierte ebenfalls für einen neuen Haustarifvertrag zur Erhaltung des Vier-Sparten-Theaters. Die Einrichtung sei der größte freiwillige Ausgabeposten der Stadt. «Was wir dort mehr ausgeben, müssen wir an anderen Stellen einsparen», sagte Lüth. Gleichzeitig verlangte sie von der Theaterleitung konzeptionelle Vorschläge zur Weiterentwicklung bei Verbesserung der Qualität. Wenn seit 2006 die Zahl der Veranstaltungen um 8,9 und die der Besucher um 8,4 Prozent zurückgegangen sei, müsse das auch Auswirkungen auf die Kostenstruktur haben.

Wie Kämmerer Detlef Nonnen (CDU) einräumte, hat Chemnitz aufgrund guter Steuereinnahmen noch etwas finanziellen Spielraum, um den Tarifparteien entgegenkommenzukönnen. Die Entscheidung müsse der Stadtrat treffen.