Hauptbild
Nico Lauxmann. Foto: BDMV
Nico Lauxmann. Foto: BDMV
Hauptrubrik
Banner Full-Size

Ehrensache

Untertitel
Nico Lauxmann zur Pressearbeit der BDMV
Publikationsdatum
Body

Nico Lauxmann ist Wirtschaftsförderer der Stadt Sindelfingen sowie Leiter der Zentralen Steuerungsunterstützung innerhalb der Stadt Sindelfingen. Ehrenämter bekleidete er schon während seiner Studienzeit, zwischen 1999 und 2004 war er Stadtrat seiner Heimatstadt Holzgerlingen. Auch für die BDMV ist der Diplom-Wirtschaftsjurist seit vielen Jahren ehrenamtlich tätig. Derzeit ist er Mitglied des Bundespräsidiums und des Bundesvorstandes, Vorsitzender des Bundesfachausschusses „Öffentlichkeitsarbeit und Medien“, Mitglied des Bundeslenkungsausschusses für das Deutsche Musikfest 2007 und – seit kurzem – Vorsitzender der Bundesarbeitsgemeinschaft „Medien“ für das Deutsche Musikfest 2007. nmz-Redaktionsleiter Andreas Kolb befragte ihn zu seinen Aufgaben und zum Musikfest 2007 in Würzburg.

: Herr Lauxmann, was sind Ihre persönlichen Beweggründe, ein Ehrenamt bei der BDMV auszuüben?

: Mich hat das Engagement und die Begeisterung beeindruckt, mit der viele Menschen in so einem Verband dieses Ehrenamt ausüben. Wenn man ein Event wie das Deutsche Musikfest zu organisieren hat, dann nimmt man sich die Zeit und wenn man von einer Aufgabe begeistert ist, dann macht man das auch mit Freude und nicht als Pflichttermin.

: Wie sieht die Struktur der BDMV aus?

: Die Bundesvereinigung ist gegliedert in Präsidium, Bundesvorstand und Vollversammlung. Die tägliche Arbeit wird von den Fachbereichen diskutiert und entworfen. Wir haben Fachbereiche für die Musik, für Finanzen und auch einen Fachbereich für Medien- und Öffentlichkeitsarbeit. Im Fachbereich selbst sitzen Ehrenamtliche, die die Arbeit organisieren und Ideen entwickeln. Die Umsetzung geschieht dann durch unsere hauptamtlichen Damen und Herren in der Geschäftsstelle. Als ich den Fachbereich Medien übernommen habe, lag der Vorteil für mich erstens darin, dass ich den Verband bereits während meiner dreijährigen Tätigkeit als studentischer Mitarbeiter kennen gelernt hatte und zweitens konnte ich auf dem hohen Niveau meines Vorgängers, Vizepräsident Horst H. Sassik, aufbauen.

: Wie setzen Sie die Prioritäten?

: Die BDMV hat eine Untersuchung gemacht unter der Fragestellung: Wie kommt der Verband in der Außendarstellung an? So haben wir bestimmte Projekte herausgenommen und behandeln diese mit unterschiedlichen Prioritäten.

: Welche wären das?

: Wir wollen zum Beispiel den Verband in der Breite besser positionieren. Wir haben als Bundesverband ja die Aufgabe, unsere Mitgliedsverbände politisch auf Bundesebene zu vertreten. Als Beispiel mögen hier die Stuttgarter Thesen dienen, die wir an der letzten Vollversammlung beschlossen haben. Diese enthalten politische Forderungen, die wir an die Politik und an die Öffentlichkeit weitergegeben haben.

: Wie sieht Ihre Kommunikationsstrategie aus?

: Wir haben zwei unterschiedliche Bereiche. Da sind zum einen Themen, die uns ständig begleiten, zu denen uns auch immer wieder Anfragen aus allen Ebenen erreichen, mit der Bitte um Unterstützung und Gespräche. Dies können steuerrechtliche Fragen für Ehrenamtliche sein oder Themen im Laienmusikbereich. Zum anderen gibt es natürlich auch Themen, die nicht alltäglich sind. Zum Beispiel die große Anfrage an den Deutschen Bundestag, die Präsident Wolfgang Bötsch und Vizepräsidentin Gitta Connemann organisiert haben. Das Thema war: „Ehrenamtliche Musiker/-innen – Stellenwert in Deutschland“. Diese wurde im Bundestag diskutiert. Welcher Verband kann sagen, dass er schon mal ein Thema im Deutschen Bundestag zur Sprache gebracht hat? Da fällt natürlich uns als Fachbereich wiederum die Aufgabe zu, das entsprechend zu vermarkten.

: Haben Sie Möglichkeiten an die großen, überregionalen Medien heranzukommen?

: Auf Bundesebene ist das sehr schwierig, Verbandsthemen in die großen Medien wie Focus, Spiegel und FAZ zu bringen. Wir haben aber den Anspruch nicht nur Randnotiz, sondern Thema eines größeren Beitrags zu sein. Wir versuchen, dies über persönliche Gespräche zu entwickeln und prüfen schon im Vorfeld, ob ein Thema Potenzial für einen größeren Beitrag hat. Dies ist uns gelungen mit dem Schriftsteller Wolf Wondratschek, der die Festrede zum 25-jährigen Verbandsjubiläum der BDMV hielt. Ein anderes Beispiel wäre das letzte Deutsche Musikfest in Friedrichshafen oder das kommende in Würzburg 2007. Damit haben wir die Möglichkeit, in die bundesweiten Medien zu kommen. Wo wir schnellen Erfolg haben, ist die Landes- und Regionalebene, weil wir sehr gut mit unseren nachfolgenden Strukturen vernetzt sind und uns auch einmal im Jahr mit den Pressereferenten der Landesverbände abstimmen.

: Wie organisieren Sie Ihre Pressestelle?

: Wir bei der BDMV sehen uns als Dienstleister, das heißt die Landes- und Mitgliedsverbände betreiben alle ihre eigenständige Presse- und Öffentlichkeitsarbeit. Damit haben sie auch großen Erfolg. Alles was darüber hinausgeht, wenn wir um Unterstützung gebeten werden, wie bei größeren Aktionen, dem Deutschen Musikfest beispielsweise, kommen wir wieder ins Spiel, damit wir eine gemeinsame Pressearbeit organisieren können.

: Wie begleiten Sie das Deutsche Musikfest medial?

: Beim Deutschen Musikfest handelt es sich um die größte Veranstaltung, die die Bundesvereinigung organisiert. Das Ziel unserer Öffentlichkeitsarbeit ist es, das Fest in ganz Deutschland bekannt zu machen. Wir sehen das Musikfest auf einer Ebene mit beispielsweise dem Deutschen Turnerfest. Zur Einordnung: Mein Fachbereich Presse- und Öffentlichkeitsarbeit bei der BDMV ist in Personalunion die AG Medien beim Deutschen Musikfest. Wir haben eine eigene Organisationsstruktur für dieses Event. Das BDMV-Präsidium fasst die strategischen Beschlüsse, das Musikfest selbst wird organisiert vom Lenkungsausschuss, darin sitzen der Generalsekretär Stefan Liebing als Vorsitzender, die Vizepräsidenten und die Vorsitzenden der AGs. Unter anderem haben wir eine AG Finanzierung, eine AG Programm, eine AG Infrastruktur und eine AG Medien.

: Mit welchen Partnern transportieren Sie die Themen des Deutschen Musikfestes?

: Wir haben im letzten Jahr ein komplettes zirka 60 Seiten umfassendes Konzept ausgearbeitet. Darin haben wir uns damit auseinander gesetzt, wer auf welcher Ebene unsere Medienpartner sein könnten. Wir stehen mit Medien auf Bundes- und Regionalebene in Verhandlungen. Unser Ziel ist, einen Partner pro Ebene zu benennen, mit dem wir dann vor Ort zusammenarbeiten. Dann haben wir einen Presseplan entwickelt, das heißt regelmäßig senden wir Pressemitteilungen zu aktuellen Themen des Deutschen Musikfestes über unseren Presseverteiler. Wir planen bereits unsere Pressekonferenzen, die vor, während und eventuell nach dem Deutschen Musikfest stattfinden werden. Der Internet-Auftritt für das Event wurde komplett von meiner Arbeitsgruppe entwickelt und läuft bereits seit einem Dreiviertel-Jahr. Darin bedienen wir als Adressaten sowohl die Öffentlichkeit als auch die teilnehmenden Orchester.

: Welche Ziele haben Sie sich für die Zeit nach dem Deutschen Musikfest gesteckt?

: Wir haben in unserer ersten Präsidiumssitzung nach der Neu-wahl eine Prioritätenliste mit unterschiedlichen Themen erstellt. Dazu gehört die angesprochene Dienstleistung für unsere Mitgliedsverbände, die Weiterentwicklung der BDMV-Info, die Neuentwicklung künftiger Aktionen und Veranstaltungen, die uns die Möglichkeit geben, in der Presselandschaft durchzukommen. Die politische Arbeit, die wir pressetechnisch begleiten, wird im Verband weiterhin einen sehr hohen Stellenwert einnehmen. Unsere Musikerinnen und Musiker haben weiterhin Probleme mit dem Steuerrecht, wo von politischer Seite immer noch Lösungen fehlen. Das alles wird uns nach dem Deutschen Musikfest wieder verstärkt beschäftigen.

Fotos
Print-Rubriken
Unterrubrik