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Fach-Kongress: Ohne interkulturellen Dialog kein friedliches Zusammenleben

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Berlin (ots, nmz) – In Berlins Dresdner Bank ging gestern der Fachkongress „Musikland Deutschland: Wieviel kulturellen Dialog wollen wir? mit einer Sammlung konkreter Handlungs-Modelle, Empfehlungen an die Politik, aber auch an den Musikrat selbst zuende. Die Abschluß-Veranstaltung – sie wird von WDR 3 ausgestrahlt – stand stark unter dem Eindruck der aktuellen Unruhen in Frankreich:

Im Unterschied zum Vorsitzenden des Deutschen Kulturrates, Max Fuchs sah die CDU-Bundestagsabgeordnete und Leiterin der Kultur-Enquete Gitta Connemann keine direkte Gefahr des „Überspringens Pariser Verhältnisse auf die Bundesrepublik“. Allerding waren sich die Experten, darunter Karl Karst (WDR3) und Hans Bäßler (Musikrat) einig, dass die Bemühungen um einen Dialog der Kulturen auch hier in Deutschland auf allen Ebenen drastisch zu intensivieren und zu qualifizieren seien.

Deutschland ist die Heimat vieler Kulturen. Das oberste Ziel all derer, die die Politik in Deutschland mitgestalten, muss es daher sein, das friedliche Zusammenleben der verschiedenen Nationalitäten dauerhaft zu erhalten. Der Deutsche Musikrat fordert alle gesellschaftlichen Gruppen auf, sich dem interkulturellen Dialog zu öffnen.

Im Rahmen der zweitätigen Fachtagung zum Thema "Musikland Deutschland - wie viel kulturellen Dialog wollen wir?" diskutierten am vergangenen Wochenende hochrangige Experten und Entscheidungsträger aus Kultur, Politik und Wirtschaft Perspektiven und Lösungsansätze für eine bessere Verständigung der Kulturen in unserem Land.

Dazu Christian Höppner, Generalsekretär des Deutschen Musikrates:
"Deutschland ist ein Standort kultureller Vielfalt. Die Tagung des Deutschen Musikrates hat deutlich gezeigt, welche Chancen dieser Reichtum an unterschiedlichen Kulturen für die weitere Entwicklung unseres Landes bieten kann. Das Andere zu erkennen und schätzen zu lernen, kann aber nur gelingen, wer das Eigene kennt. Deshalb müssen wir sowohl die Rahmenbedingungen kultureller Identitätsbildung verbessern, als auch den interkulturellen Dialog ausbauen. Das Zusammenleben in unserer Gesellschaft wird auf Dauer nur gelingen, wenn dieser Zusammenhang im Alltag erfahrbar wird - von der breit vernetzten Laienmusikszene bis zur Auswärtigen Kulturpolitik. Dazu ist es unabdingbar, dass jedes Kind, unabhängig von seiner sozialen und ethnischen Herkunft, die Chance auf eine qualifizierte musikalische Bildung erhält."

Die Ergebnisse und Handlungsempfehlungen an die Politik und die zivilgesellschaftlichen Organisationen werden in Kürze als "Zweiter Berliner Appell" veröffentlicht werden.