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Salzburg (ddp). Die Salzburger Festspiele stehen nach Aussage ihres Intendanten Jürgen Flimm vor einer Finanzkrise. «Wenn die Zuschüsse von Seiten der öffentlichen Hand nicht erhöht werden, erwarten wir im Jahre 2009 ein Defizit in Höhe von 1,2 Millionen Euro», sagte Flimm in einem ddp-Interview in Salzburg.
Schon seit 1997 habe der österreichische Staat die Zuschüsse nicht mehr erhöht. Es gebe auch keinen Ausgleich für die regelmäßigen Gehaltserhöhungen im öffentlichen Dienst oder einen Teuerungszuschlag. «Ab 2009 werden wir ein echtes Problem haben.»Falls nicht bald eine Lösung für die finanzielle Situation der Festspiele gefunden werde, müsse man über einschneidende Maßnahmen nachdenken, um die Kosten in den Griff zu bekommen, sagte Flimm. So sei denkbar, die Festspiele um eine Woche zu verkürzen. «Für die Stadt Salzburg und deren Wirtschaft bedeutet das natürlich einen riesigen Verlust, weil Wertschöpfung wegfällt, die durch die Festspiele etwa in Hotellerie und Gastronomie geschaffen wird.» Es sei auch möglich, auf bis zu drei Opern- oder Theaterneuproduktionen zu verzichten. «In diesem Fall sinken natürlich unsere Einnahmen, weil wir weniger spielen werden. Außerdem kann der Neugiereffekt verloren gehen.»
Die Salzburger Festspiele, das größte und bedeutendste Musik- und Theaterfestival der Welt, verfügten 2006 über ein Jahresbudget in Höhe von rund 49 Millionen Euro. Etwa 13 Millionen Euro wurden von der öffentlichen Hand beigesteuert. Den Rest decken Einnahmen aus dem Kartenverkauf und Sponsorengelder.