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Fünf Millionen Euro für Museum in Warschau

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Berlin (ddp). Das geplante Museum für Jüdische Geschichte in der polnischen Hauptstadt Warschau setzt auch weiterhin auf Spenden aus Deutschland.


«Die Stadt Warschau und die polnische Regierung übernehmen einen Großteil der Finanzierung, und die Bundesregierung hat uns fünf Millionen Euro zugesagt. Daneben erbittet der Förderverein aber auch weitere finanzielle und ideelle Unterstützung», sagte der Vorsitzende des Vereins zur Förderung des Museums für Jüdische Geschichte in Polen, Josef Thesing, am Mittwoch in Berlin. Mit dem Bau des neuen Hauses solle spätestens Mitte 2007 begonnen werden. Ein erster Betrag der Bundesregierung in Höhe von 2,5 Millionen Euro soll nach Angaben des Auswärtigen Amtes noch in diesem Jahr ausgezahlt werden.

Geplant ist das Museum für Jüdische Geschichte in Polen im ehemaligen jüdischen Viertel Muranow in Warschau, am Platz der Helden des Ghettoaufstandes. «Der Platz hat seine besondere Geschichte», sagte Thesing. Im 19. Jahrhundert sei an dieser Stelle das jüdische Zentrum entstanden, das im zweiten Weltkrieg völlig zerstört wurde. «Bis dahin waren 90 Prozent der Einwohner des Viertels Juden», sagte Thesing. Doch das Haus solle kein weiteres Holocaust-Museum werden, sondern ein «erzählendes Museum», das die mehr als tausendjährige Geschichte der Juden in Polen darstellt.

Das geplante neue Museum entsteht nach den Entwürfen der finnischen Architekten Rainer Mahlamäki und Ilmani Lahdelma. «Es soll neben ausgesuchten Exponaten zur Geschichte der Juden in Polen auch ein großes Bildungszentrum erhalten», sagte der Direktor des Museums, Jerzy Halberszstadt.