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Zahlreiche kreative Künstler haben heute (25.04.) zeitgleich in der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“, der „Süddeutschen Zeitung“ und der „taz“ einen Offenen Brief an die Bundeskanzlerin veröffentlicht. Anlass ist der „Tag des Geistigen Eigentums“ am Samstag, den 26. April.
Prominente Musiker, Autoren, Verlage, Schauspieler und Filmemacher bitten die Kanzlerin, den Schutz des Geistigen Eigentums zur „Chefsache“ zu machen. Millionenfach werde geistiges Eigentum aus dem Internet herunter geladen, „ohne dass die Kreativen, die hinter diesen Produkten stehen, dafür eine faire Entlohnung erhalten“.Die Unterzeichner, zu denen unter anderem Bands wie Tokio Hotel, Juli oder Die Söhne Mannheims gehören, aber auch klassische Musiker wie Peter Eötvös, Thomas Quasthoff oder Ludwig Güttler, sowie viele weitere prominente Künstler, fordern die Kanzlerin auf, ihren vorbildlichen Einsatz in China für die Interessen der deutschen Industrie beim Thema Produktpiraterie auf den „Respekt vor dem Schutz geistigen Eigentums in Deutschland“ zu übertragen.
Etwa zehnmal so viele Musikstücke, die legal verkauft werden, laden sich Nutzer jährlich illegal aus dem Internet herunter. Nicht nur die Betroffenen, sondern auch die Allgemeinheit leide durch „Steuerausfälle und Arbeitsplatzverluste“ darunter, heißt es in dem Brief. 70 Prozent des Internetverkehrs entfalle auf die „leider meist illegale Tauschbörsennutzung.“ „Aber während beispielsweise die milliardenschwere Telekommunikationsindustrie massiv von der Nutzung illegaler Inhalte profitiert, verweigert sie beim Schutz geistigen Eigentums die Verantwortung.“
Beispielhaft führen die Kreativen die Länder England und Frankreich an. Hier würden Internetprovider sowie die Musik- und Filmindustrie aufgefordert, unter staatlicher Aufsicht gemeinsam mit Verbraucher- und Datenschützern Verfahren zum fairen Ausgleich der Interessen aller Beteiligten zu entwickeln.
Ohne einen angemessenen Schutz des geistigen Eigentums in Deutschland, so heißt es am Ende des Briefes, werde langfristig die kulturelle und kreative Vielfalt in unserem Land abnehmen und eine unserer wichtigsten Zukunftsressourcen verspielt.