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Erfurt (ddp). Im Prozess um den Millionenschaden nach dem Großbrand in der Weimarer Anna Amalia Bibliothek hat das Erfurter Landgericht einen Vergleich vorgeschlagen. Demnach soll die Axa Art Versicherung AG fünf Millionen Euro an die Stiftung Weimarer Klassik zahlen.
Zudem schlug das Gericht die Zahlung einer noch nicht bestimmten Spendensumme vor. Die Stiftung Weimarer Klassik fordert von der Axa Art 13,3 Millionen Euro für verbrannte Bücher.Die Axa Art ist den Angaben zufolge mit 68 Prozent Beteiligung der führende Versicherer von insgesamt neun Versicherern. Bislang hat sie eine Summe von 750 000 Euro an die Stiftung ausgezahlt. Weitere Zahlungen hat sie bislang verweigert, da ihrer Meinung nach der Bücherbestand der Bibliothek nicht vom Versicherungsschutz umfasst werde. Vielmehr seien nur Kunst- und Sammlungsgegenstände des Leihverkehrs mit einer Gesamtversicherungssumme von 20 Millionen versichert. Einem Axa-Vorstandsmitglied zufolge hätte der gesamte Fundus mit mehreren hundert Millionen Euro versichert werden müssen. Das sei für die Stiftung unbezahlbar gewesen.
Die Anna Amalia Bibliothek mit ihren historischen Beständen an Büchern, Zeichnungen, Skulpturen und seltenen Drucken des 16. und 17. Jahrhunderts sowie Erstausgaben der klassischen deutschen Philosophie und Notenhandschriften war bei einem Brand Anfang September 2004 stark beschädigt worden. Rund 50 000 Bücher fielen den Flammen zum Opfer. Die Klassik-Stiftung veranschlagte alleine 47 Millionen Euro für die Wiederbeschaffung vernichteter Bücher.