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ICOMOS-Präsident fordert «echtes» Angebot der Stadt Dresden

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Dresden (ddp). Ein «echtes neues Angebot» in Form einer Tunnelvariante hat der Präsident des Internationalen Denkmalrates ICOMOS, Michael Petzet, am Sonntag in Dresden an der Baustelle der umstrittenen Waldschlösschenbrücke gefordert.

Weitere Gespräche zwischen UNESCO und Stadt hätten vorerst keinen Sinn, Dresden müsse zuerst eine neue Sachlage schaffen, sagte er. «Dabei wäre es ein Witz, eine weitere kosmetische Veränderung des Brückenentwurfs von 1997 vorzustellen, wie schon mehrfach geschehen.»

Das Welterbe-Komitee der UNESCO hatte Anfang Juli entschieden, das Dresdner Elbtal vorerst auf der Roten Liste gefährdeter Welterbestätten zu belassen. Damit war allerdings die Forderung verbunden worden, den Brückenbau zu stoppen und eine Tunnellösung zu prüfen. Dies schließt die Rathausspitze aus. Die neue Oberbürgermeisterin Helma Orosz (CDU) bezeichnete den Beschluss von Quebec damals als faktische Aberkennung des Titels.

Mit dem Bau der Waldschlößchenbrücke war nach jahrelangem Rechtsstreit im November 2007 begonnen worden. Das Elbtal steht seit Juli 2006 auf der Roten Liste der UNESCO. Nun droht 2009 die Streichung von der Liste, welche laut Petzet eine «Blamage für den Denkmalschutz der gesamten Bundesrepublik» darstellen würde.