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Vor dem am nächsten Mittwoch beginnenden Deutschland-Besuch des amerikanischen Präsidenten haben prominente Intellektuelle und Künstler sich in offenen Briefen an George W. Bush gewandt. Sie bringen dabei sowohl Sympathie als auch Kritik für die amerikanische Politik zum Ausdruck. Zu der Aktion hatte die Hamburger Wochenzeitung "Die Zeit" eingeladen.
Hamburg (ddp). So sieht Schriftsteller Maxim Biller nach Angaben des Blattes in Bushs Amerika einen Verbündeten "gegen die gerade erst wiederkehrende spießige und freiheitsverachtende europäische Rechte". Für den Philosophen Ernst Tugenhat ist Bushs Außenpolitik dagegen eine Fortsetzung der Monroe-Doktrin von 1823, "in der die übrigen Länder des amerikanischen Kontinents zum Hinterhof der USA deklariert worden waren". Theaterregisseur Christoph Schlingensief schreibt in gewohnt provokanter Weise: "Auch ich habe mit dem Gedanken gespielt, Dich bei unserem nächsten Treffen ganz einfach in die Luft zu sprengen, aber ich glaube, es würde nur langweilen."Als Briefschreiber haben sich nach Angaben der "Zeit" ein Dutzend Autoren betätigt, darunter auch der slowenische Psychonalytiker Slavoj Zizek und die Schriftstellerin Sibylle Berg.