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Künstler wollen Machtwort von Merkel gegen Waldschlößchenbrücke

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Dresden (ddp). Mehrere renommierte Künstler haben sich in einem Schreiben an Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) gegen den Bau der Waldschlößchenbrücke im Dresdner Elbtal ausgesprochen und um Hilfe gebeten.

Der Name Deutschlands werde in der Welt auch mit herausragenden Leistungen in Kunst und Kultur verbunden, heißt es in dem am Dienstag in Dresden veröffentlichten offenen Brief. «Wir befürchten, dass der bisher nicht gestoppte Frevel an einem einzigartigen Kulturerbe wie dem des Dresdner Elbtals vieles von diesem Ansehen zunichtemacht.»

Zu den Unterzeichnern gehören die Schriftsteller Günter Grass, Durs Grünbein, Christoph Hein und Martin Walser sowie Regisseur Wim Wenders, Schauspieler Rolf Hoppe und der Präsident der Akademie der Künste Berlin, Klaus Staeck. Die Künstler bitten Merkel «inständig, alles zu tun, um irreparable Schaden am einmaligen Dresdner Erbe, am Ruf unseres Landes als Kulturnation und an der Verlässlichkeit Deutschlands in Völkerrechtsfragen zu verhindern.»

Dass der UNESCO-Welterbetitel Dresden aberkannt werde, erscheint den Künstlern «angesichts der starren Haltung sächsischer Politiker immer wahrscheinlicher». Der Dresdner Brückenbau sei keine regionale Angelegenheit, sondern betreffe ganz Deutschland, heißt es weiter.

Durch die Brücke, deren Bau im November 2007 begann, droht dem Elbtal bereits auf der nächsten Sitzung des UNESCO-Welterbekomitees vom 2. bis 10. Juli im kanadischen Quebec die Aberkennung des Welterbettitels.