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Berlin (pte) - Die Sponsoringeinnahmen von Kulturorganisationen sind in den letzten drei Jahren massiv gestiegen. Mittlerweile machen die aus der Wirtschaft stammenden Mittel bereits rund 6,7 Prozent der Gesamteinnahmen aus, womit gegenüber 2005 eine Steigerung von mehr als 100 Prozent vorliegt.
"Kultursponsoring trägt nicht unmittelbar zum Erhalt der Institutionen bei. Stattdessen verfügen sie anhand der Gelder über eine zusätzliche Einnahmequelle, die sowohl mehr Quantität als auch eine höhere Qualität in der Kultur ermöglicht", erklärt Hans-Conrad Walter, Gründer und Geschäftsführer der Sponsoringagentur Causales, im Gespräch mit pressetext. So werden im Schnitt 40 Prozent der erhaltenen Sponsoringmittel wiederum in die Eigenwerbung der Kulturbetriebe investiert.Die Zusammenarbeit zwischen Kultur und Wirtschaft wird in mehr als 40 Prozent der Institutionen in einer gesonderten Marketingabteilung organisiert. Immerhin vier Prozent verfügen darüber hinaus bereits über spezialisierte Sponsoringabteilungen. "Bei großen Kulturbetrieben mit 100.000 Besuchern oder mehr belaufen sich die Gelder für kontinuierliches Kultursponsoring auf rund 250.000 bis 300.000 Euro jährlich", erläutert Walter. Rund ein Viertel der Summen werden mittlerweile zur Förderung von Institutionen selbst aufgewendet, wohingegen sich das Sponsoring von Einzelprojekten und Veranstaltungen rückläufig entwickelt.
Kontinuierliches Kultursponsoring über einen Zeitraum von zumindest zwei Jahren wird bereits von zwei Drittel der Sponsoren betrieben. Bei 50 Prozent handelt es sich um Großunternehmen. "Die Motivation der Geldgeber steht sozusagen auf zwei Säulen: Einerseits handeln sie natürlich marketing- und absatzorientiert bzw. erkennen im Kultursponsoring die Möglichkeit, neue Zielgruppen zu erschließen. Gleichzeitig steckt hinter den Aktivitäten aber auch ein kulturelles und gesellschaftliches Engagement", sagt Walter gegenüber pressetext. In Zukunft soll die Bedeutung von Kultursponsoring weiter zunehmen, wobei rund 75 Prozent der Institutionen sehr stark an einer Partnerschaft mit Unternehmen aus der Wirtschaft interessiert sein sollen.