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Limbach für mehr Untertitel bei deutschen Fernsehsendungen

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Osnabrück (ddp). Das Fernsehen kann nach Ansicht des Goethe-Institutes dafür sorgen, dass junge Zuwanderer schneller Deutsch lernen. Filme und Serien sollten dazu mit Untertiteln ausgestrahlt werden, forderte die scheidende Präsidentin des Instituts, Jutta Limbach, in der «Neuen Osnabrücker Zeitung» (Donnerstagausgabe).

Die Kinderprogramme im deutschen Fernsehen könnten so einen wichtigen Beitrag zur Integration unserer Migranten leisten. Die neue Sprache lasse sich leichter aneignen, wenn sie im Fernsehen sowohl zu hören als auch zu lesen sei.

Limbach sprach sich weiter dafür aus, Untertitel generell häufiger bei Sendungen für ein junges Publikum einzusetzen. Wenn nicht alles synchronisiert werde, falle es Schülern leichter, Fremdsprachen zu lernen. »Das Fernsehen könnte aktiv daran mitwirken, indem es attraktive fremdsprachige Kinderfilme mit deutschen Untertiteln präsentiert», sagte die Präsidentin des Goethe-Institutes. Schon Jungen und Mädchen ab acht Jahren seien in der Lage, eine Sendung zu verfolgen und die Untertitel zu lesen.

Limbach warb zugleich dafür, den hohen Ausländeranteil in deutschen Schulen stärker als Chance wahrzunehmen. «Die Tatsache, dass Migrantenkinder zu Hause eine andere als die deutsche Sprache sprechen, wird leider häufig nur als ein Problem und nicht auch als ein kultureller Vorteil betrachtet.« Diese Schüler müssten sowohl in der Sprache ihrer Eltern als auch in Deutsch unterrichtet werden. Die Annahme, dass das Erlernen der Muttersprache schädlichen Einfluss auf den Erwerb der Landessprache habe, sei falsch. Die Bildungspolitik müsse deshalb die Lernfreude der Migrantenkinder stärker fördern.