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Schwerin (ddp-nrd). Die Landesregierung wird sich offenbar am Dienstag mit einem Konzept zur Neuordnung der Theaterstruktur befassen. Wie die «Schweriner Volkszeitung» (Freitagausgabe) berichtete, sollen nach dem Stufenplan bis 2020 die neun Theater zu zwei Mehrspartenhäusern fusionieren, aus den vier Orchestern sollen zwei hervorgehen.
Kultusminister Henry Tesch (CDU) will demnach bereits ab 2010 die Landesgelder «ausschließlich auf die Mehrspartenstandorte» konzentrieren, um eine Zusammenarbeit und Fusion der Theater zu beleben. Die Höhe der Fördersumme des Landes solle weiter bei 38,5 Millionen Euro im Jahr liegen.Wie das Blatt weiter schreibt, sollen laut dem Eckpunktepapier in einer ersten Stufe bis 2012 die regionalen Theater an vier Standorten zusammengefasst werden. Parchim würde als eigenständiges Haus aufgegeben und künftig vom Schweriner Ensemble bespielt. Die Vorpommersche Landesbühne Anklam solle mit dem Theater Vorpommern fusionieren, die Theater und Orchester GmbH Neubrandenburg/Neustrelitz mit der Tanzkompanie Neustrelitz verschmelzen. Das Rostocker Volkstheater bliebe unberührt. Die Spielstätten in Güstrow und Wismar sollen laut Bericht von Neubrandenburg, Rostock oder Schwerin bespielt werden.
In einer zweiten Stufe bis 2020 entstehe nach den Plänen ein «Kulturkooperationsraum» mit dem Staatstheater Schwerin und dem Volkstheater Rostock sowie Parchim und Wismar sowie ein zweiter in Vorpommern. Die Mecklenburgische Staatskapelle Schwerin und die Norddeutsche Philharmonie Rostock fusionierten zu einem A-Orchester mit 99 Stellen, das Orchester Vorpommern mit der Philharmonie Neubrandenburg zu einem B-Orchester mit mindestens 66 Stellen.
Trotz dieser Sparvariante müssen die Kommunen dem Bericht nach künftig tiefer in die Tasche greifen. Das Konzept fordere eine Mindestfinanzierung durch die Kommunen von 50 Prozent. Die Finanzzusage sei zudem an eine Lösung mit den großen Theaterkommunen bis Ende 2008 gebunden.
Die Schweriner Landtagsabgeordnete der Linken, Angelika Gramkow, kritisierte das Konzept. Unveränderte Landeszuschüsse führten «zum Kaputtsparen der Theaterlandschaft», sagte sie. Zugleich sprach Gramkow sich für die Prüfung möglicher Kooperationen aus.
CDU-Kulturexperte Jörg Vierkant wertete eine stete Landesförderung hingegen als «wichtige Planungsgröße» für die Sicherung der Theater und Orchester. Die langfristige Bindung des Landes sei ungewöhnlich und sollte auch von der Opposition anerkannt werden, sagte der Abgeordnete zu den Äußerungen Gramkows. Eine Anhebung der Summe sei nicht möglich.