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Meiningen (ddp-lth). Das Große Haus des Meininger Theaters steht vor der ersten Generalsanierung in seiner 100-jährigen Geschichte. Voraussichtlich im Frühsommer 2010 sollen die Arbeiten beginnen, die nach Angaben von Intendant Ansgar Haag «deutlich über 20 Millionen Euro» kosten werden.
Die Finanzierung erfolge über Fördermittel der EU und des Landes sowie einen Eigenanteil der Stadt, sagte Haag im Gespräch mit der Nachrichtenagentur ddp. Der neoklassizistische Theaterbau war nach einem Theaterbrand im Jahr 1909 errichtet worden.Haag zufolge müssen «die veraltete Bühnenmaschinerie und Haustechnik auf einen zeitgemäßen modernen Stand gebracht werden, um die Bespielbarkeit des Theaters für die Zukunft zu gewährleisten». Vorgesehen seien auch Modernisierungsarbeiten im Zuschauer- und Garderobenbereich. Gegenwärtig beginnen die konkreten Planungen für die denkmalgerechte Generalsanierung, die nach Angaben des Intendanten nur 15 Monate dauern soll.
Die Spielzeit 2010/11 werde «eine Durststrecke, bei der wir keine Abonnenten verlieren dürfen», sagte Haag. Neben den Neuen Kammerspielen will der Intendant die rund 2000 Besucher fassende große Maschinenhalle des Dampflokwerkes in Meiningen für Aufführungen nutzen und Events anbieten. Er denke da an «spektakuläre Inszenierungen, zum Beispiel Verdis \'Aida\' mit Elefanten oder Horvaths \'Der jüngste Tag\' mit einer richtigen Lokomotive». Zusätzlich solle eine temporäre Open-Air-Bühne in der Nähe von Schloss Elisabethenburg eingerichtet werden.
«Ein Theaterzelt als Übergangsspielstätte können wir finanziell nicht stemmen», sagte Haag zu möglichen Alternativen. Was in Erfurt und Kassel möglich war oder demnächst in Berlin vor dem Deutschen Theater praktiziert werde, sei in Meiningen ohne einen Großsponsor nicht denkbar.