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Merkel regt Runden Tisch gegen Gewalt in Computerspielen an

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Hamburg (ddp). Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat sich für die Schaffung eines «Runden Tisches der Verantwortung» gegen Gewalt in Computerspielen eingesetzt. Dieses Thema betreffe die gesamte Gesellschaft, sagte Merkel vor rund 280 Vertretern von Verlagen, TV- und Radiosendern, Werbeagenturen, Filmfirmen und Multimediaunternehmen auf dem 12. Hamburger Mediendinner am Donnerstagabend in der Hansestadt.

Ziel müsse sein, dass die gesetzliche Regulierung nur als Ultima Ratio betrachtet werde, «und dass wir vorher versuchen, mit Selbstverantwortung ein Stück die Auswüchse zu begrenzen».

Zugleich appellierte die Kanzlerin an die Verantwortung der Medien beim Jugendschutz. Medien seien in einer Ordnung der Pressefreiheit vor allem bei der Selbstkontrolle in der Pflicht. Merkel verwies auch auf die Notwendigkeit eines verantwortungsbewussten Umgangs mit Informationen im Zeitalter von Globalisierung und Internet. Noch sei nicht abschätzbar, «welche gesellschaftlichen Veränderungen mit dem unlimitierten Zugang zu allen denkbaren Informationen verbunden sind», so die Kanzlerin.

Die zeitgleiche Verfügbarkeit von Informationen rund um den Erdball biete riesige Chance, aber ebensolche Risiken. «Darin Maßstäbe zu finden und die Bodenhaftung nicht zu verlieren» und mit dieser Informationsfülle richtig umzugehen, stehe in enger Beziehung zur Politik. Ein Beispiel wie der Karikaturenstreit zeige: «Wenn eine Information eine bestimmte Internet-Szene erreicht hat, dann wird sie zum Politikum», sagte die Kanzlerin. Die Wirkung von Informationen sei bislang noch viel zu häufig dem Zufall überlassen.