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Europa muss aus seiner Kultur nach Ansicht des CDU-Kulturpolitikers Günter Nooke «einen Exportschlager machen». Die große Chance Deutschlands und der Europäischen Union liege in der Kultur und ihrer Vielfalt, sagte Nooke am Dienstag in Berlin. Europas Zukunft heiße «nicht mehr zuerst Industriestandort, sondern Kreativ-Markt».
Berlin (ddp). Der CDU-Politiker fügte hinzu, im «alten Europa» habe die Kultur eine Doppelnatur als öffentliches Gut und als Wirtschaftsgut. Es gehe bei den anstehenden Verhandlungen der Welthandelsorganisation (WTO) also um handfeste Interessen. Die nationalen Kulturpolitiken dürften aber nicht den wirtschaftlichen Interessen geopfert werden. Ziel müsse sein, jedes Land, das seinen Markt zugunsten eigener kultureller Identität gestalten möchte, vor Sanktionen zu schützen.Mit Blick auf den Entwurf eines Unesco-Übereinkommens zum Schutz der kulturellen Vielfalt sagte Nooke, «wir brauchen Rahmenbedingungen, die die Vielfalt kulturellen Ausdrucks schützen, und unter denen sie gefördert werden kann». Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion plädiere deshalb seit Jahren für ein verbindliches internationales Abkommen.